Prisma

Galenik: Gehaltvolle Kontaktlinsen

Augentropfen richtig zu verabreichen ist eine Kunst. Wer kennt das nicht: Der erste Versuch geht prinzipiell daneben und wenn man das Auge dann trifft, läuft die Flüssigkeit beim Blinzeln gleich über den Lidrand. Abhilfe schaffen könnten gemäß einem Bericht der Nachrichtenagentur BBC in Zukunft spezielle Kontaktlinsen, die in der Lage sein sollen, verschiedene Wirkstoffe zu transportieren.

Ein bisher ungelöstes Problem von Augentropfen ist, dass rund 95 Prozent des Medikaments nicht am gewünschten Zielort verbleiben. Durch die Aufnahme in die Blutbahn kann es zu systemischen Nebenwirkungen bis hin zu kardialen Ereignissen kommen. Vor diesem Hintergrund entwickeln Forscher der University of Florida in Gainesville, USA, unter der Leitung von Anuj Chauhan weiche Kontaktlinsen, die die Rolle der Augentropfen übernehmen sollen.

Die Wirkstoffe werden in Nanopartikel verkapselt in die Linsen eingelagert. Von dort sollen sich die Arzneistoffe aus den Partikeln lösen und durch die Linsenmatrix in den dünnen Film zwischen Linse und Cornea diffundieren. So wäre es möglich, Wirkstoffe langsam, kontinuierlich und gezielt in das Auge einzubringen. Die Wissenschaftler erhoffen sich davon eine längere Verweildauer am eigentlichen Wirkort und auch verringerte systemische Nebenwirkungen. Bis zu zwei Wochen sollen die Kontaktlinsen getragen werden können. Klinische Test sind derzeit allerdings noch nicht angelaufen. ah

Quelle: http://news.bbc.co.uk, Meldung vom 24.3.2003

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