DAZ-Adventsrätsel – Tag 19

333 Millionen US-Dollar für die Kläger

Stuttgart - 19.12.2024, 06:49 Uhr

Wasser war das Problem, mit dem Erin Brokovich sich im Rahmen des Rechtsstreits zwischen den Bewohnern der kalifornischen Kleinstadt Hinkley und der Pacific Gas and Electric Company auseinandersetzte. (Foto: ArtmediaworX / AdobeStock)

Wasser war das Problem, mit dem Erin Brokovich sich im Rahmen des Rechtsstreits zwischen den Bewohnern der kalifornischen Kleinstadt Hinkley und der Pacific Gas and Electric Company auseinandersetzte. (Foto: ArtmediaworX / AdobeStock)


Den Rechtsstreit, der zu dieser Schadenssumme führte, dürften in Deutschland eher wenige Menschen mitbekommen haben. Die Frau, die ihn angestoßen hat, kennen dank eines nach ihr benannten Film viele: Erin Brokovich.

Erin Brokovich, geboren am 22. Juni 1960, ist eine US-amerikanische Rechtsanwaltsgehilfin und Unternehmerin. Weltweite Bekanntheit erlangte sie durch einen Film mit Julia Roberts in der Hauptrolle, der die Geschichte ihres Kampfes für Gerechtigkeit erzählt. Wie kam es zu diesem Kampf? Erin Brokovich nahm Anfang der 1990er-Jahre nach zwei gescheiterten Ehen und als alleinerziehende Mutter von drei Kindern eine Arbeit beim Rechtsanwalt Ed Masry an. Eine Rechtsausbildung besaß sie nicht, ihre Aufgabe bestand in der Mandantenwerbung. 1993 kam sie durch diese Tätigkeit mit Bewohnern der kalifornischen Kleinstadt Hinkley in Berührung. Diese machten für die zahlreich in der Kleinstadt aufgetretenen Krebserkrankungen eine Verseuchung des Grundwassers durch die Pacific Gas and Electric Company verantwortlich. Die Aussichten für die Bürger, einen Rechtsstreit gegen das mächtige Energieunternehmen zu gewinnen, waren äußerst schlecht. Brokovich arbeitete sich jedoch intensiv in die Materie ein und konnte schließlich nachweisen, dass die Pacific Gas and Electric Company von 1952 bis 1966 etwa 1400 Millionen Liter verunreinigtes Abwasser in nicht ausgekleidete Abwasserteiche rund um die Stadt Hinkley abgeleitet hatte. Dieses Abwasser verschmutzte in der Folge das Grundwasser, über das die Stadt versorgt wurde. Brokovichs Recherchen führten zu einer Sammelklage der Bewohner Hinkleys, die 1996 durch Zahlung von 333 Millionen US-Dollar beigelegt wurde – die bis dahin höchste Schadenssumme in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Brokovich selbst erhielt von dieser Summe 2,5 Millionen Dollar. 

Frage: 

Welche chemische Substanz wurde im Wasser der Stadt Hinkley gefunden und für die Krebserkrankungen der Bürger verantwortlich gemacht?

Die Antwort lautet:

Im Wasser fand sich sechswertiges Chrom. Chrom VI wurde in den USA bis Anfang der 1990er-Jahre im großen Maßstab in der Industrie eingesetzt. Mittlerweile gibt es strenge Auflagen für den Einsatz, denn Chrom VI gilt als krebserregend.


Deutsche Apotheker Zeitung
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