Ab 14. Oktober 2024

Sanofi: Nirsevimab für alle Säuglinge verfügbar

14.10.2024, 13:45 Uhr

Kann die passive Immunisierung gegen RSV im großen Stil beginnen? (Symbolbild: yAOinLoVE/AdobeStock)

Kann die passive Immunisierung gegen RSV im großen Stil beginnen? (Symbolbild: yAOinLoVE/AdobeStock)


Ab dieser Woche sollen alle Neugeborenen und Säuglinge den RSV-Antikörper Nirsevimab erhalten können. Sanofi liefert zusätzlich US-amerikanische Beyfortus-Packungen aus.

Nirsevimab ist knapp, Ende September 2024 machte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) offiziell einen Versorgungsmangel bekannt. Den Antikörper sollen alle Neugeborenen und Säuglinge vor oder während ihrer ersten RSV-Saison (Oktober bis März) erhalten – das rät die Ständige Impfkommission (STIKO) im Epidemiologischen Bulletin 26|2024. Nirsevimab soll Babys in ihrem ersten Lebensjahr vor schweren Erkrankungen durch das respiratorische Synzytialvirus (RSV) schützen. Manche vorerkrankte Kinder profitieren auch von einer zusätzlichen Nirsevimab-Dosis vor ihrer zweiten RSV-Saison

Im September sollten noch vorzugsweise Kinder mit einem erhöhten Risiko für schwere RSV-Verläufe die damals nur spärlich verfügbaren Dosen Nirsevimab erhalten. Für diese Kinder stand Nirsevimab in französischer und spanischer Aufmachung zur Verfügung. Am 14. Oktober informiert Sanofi, der Zulassungsinhaber von Beyfortus®, dass „nun ausreichend Beyfortus®-Dosen für den Start der Immunisierung aller Neugeborenen und Säuglinge in 50 mg und 100 mg verfügbar“ seien. 

Sanofi beginne heute mit der Auslieferung von Beyfortus® 100 mg in US-amerikanischen Packmitteln – die Packungen mit der PZN 19468326 enthalten jeweils fünf Fertigspritzen. Damit sind nun Beyfortus®-Packungen in deutscher, französischer und spanischer Aufmachung sowie US-Verpackungen im Verkehr. 

 „Fast eine halbe Million Beyfortus-Dosen für Deutschland“

Insgesamt macht Sanofi eigenen Angaben zufolge „fast eine halbe Million Beyfortus®-Dosen für Deutschland“ verfügbar. Das Unternehmen werde „kontinuierlich in den folgenden Wochen und Monaten weitere Beyfortus®-Dosen ausliefern, um allen Neugeborenen und Säuglingen einen Schutz vor RSV ermöglichen zu können“, teilt Sanofi mit.

Nirsevimab (Beyfortus®) ist zugelassen zur Prävention von Respiratorischen Synzytialvirus-Erkrankungen der unteren Atemwege bei Neugeborenen und Säuglingen während ihrer ersten RSV-Saison sowie bei Kindern im Alter von bis zu 24 Monaten, die während ihrer zweiten RSV-Saison weiterhin anfällig für eine schwere RSV- Erkrankung sind. Das RKI (Robert Koch-Institut) schätzt, dass sich im ersten Lebensjahr 50 bis 70 Prozent aller Säuglinge mit RSV infizieren und bis zum Ende des zweiten Lebensjahres nahezu jedes Kind eine RSV-Infektion durchgemacht hat. 

Eine aktive Immunisierung gibt es derzeit nicht, jedoch gibt es mit Abrysvo® einen aktiven Impfstoff für Schwangere in den Schwangerschaftswochen 24 bis 36. Die dadurch gebildeten maternalen Antikörper gelangen über die Plazenta zum Baby, werden auch beim Stillen übertragen und schützen so passiv den Säugling vor RSV-bedingten schweren Atemwegserkrankungen. Allerdings fehlt bislang die STIKO-Empfehlung für Abrysvo® in der Schwangerschaft.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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