VdPP fordert Rücknahme der DAT-Entmachtung

„Effizienzsteigerung“ ist immer ein gutes Stichwort: Das Ziel ist jedenfalls eine „professionelle und schlanke ABDA“, in der Entscheidungsprozesse beschleunigt werden. So sieht es die Satzungsänderung vor, die sich die ABDA-Mitgliedsversammlung im Juli verpasst hat.

Angesetzt wird dabei auch beim Deutschen Apothekertag (DAT). Diese Institution wurde bislang als „Organ der Bundesvereinigung“ aufgeführt. Das soll sich ändern, und: Die Beschlüsse des Apothekertags sollen nicht mehr bindend, sondern nur noch „sachgerecht zu berücksichtigen“ sein. Auf dem diesjährigen DAT regte sich bereits Widerstand dagegen. Per Adhoc-Antrag wurde der Auftrag erteilt, die Satzungsänderung zurückzunehmen und die Hauptversammlung stattdessen als demokratisches Gremium zu stärken.

Auch der Verein demokratischer Pharmazeutinnen und Pharmazeuten (VdPP) zeigt sich nun „empört“ und fragt in einer Pressemitteilung: „Warum werden Veränderungen von grundsätzlicher berufspolitischer Bedeutung nicht vom Apothekertag entschieden? Warum wurde die gewohnte Praxis der Meinungsbildung nicht transparent und nachvollziehbar im Berufsstand organisiert?“

Kritisiert wird auch, dass der dem Beschluss zugrunde liegende Text nicht veröffentlicht wurde. „Warum die Geheimniskrämerei? Haben die Pflichtmitglieder der Kammern nicht das Recht der Mitwirkung am Entscheidungsprozess?“, fragt der VdPP.

Die ABDA wird aufgefordert, den Beschluss zurückzunehmen. Die Gremien der Landesapothekerkammer sollten genügend Zeit haben zur Meinungsbildung, bevor dieser verabschiedet wird. „Sie allein haben als Körperschaften des Öffentlichen Rechts für eine am Gemeinwohl ausgerichtete ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung der Bevölkerung zu sorgen und tragen damit eine hohe Verantwortung“, heißt es in der Pressemitteilung.

Der VdPP schlägt vor, dass analog zur Bundesärztekammer auch die Bundeapothekerkammer als Arbeitsgemeinschaft der Landesapothekerkammern die künftigen Deutschen Apothekertage ausrichtet. Das wäre „eine wirkliche Strukturreform“, so der VdPP.