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Medizinische Dienstleistungen in Apotheken
Tories wollen Ausgaben für Pharmacy First um das Zehnfache erhöhen
In Großbritannien stehen die Wahlen zum Unterhaus bevor. Die konservative Tory-Partei verspricht in ihrem Wahlprogramm eine umfangreiche Ausweitung der Finanzierung für medizinische Dienstleistungen in Apotheken. Die staatlichen Ausgaben sollen sich bis zum Ende des Jahrzehnts mehr als verzehnfachen.
Die britische Konservative Partei (Tories) hat in ihrem aktuellen Wahlprogramm eine massive Ausweitung der Ausgaben für die „Pharmacy-First“-Dienstleistungen angeboten. Bis zum Ende der Dekade sollen die staatlichen Ausgaben mehr als verzehnfacht werden, wie das Fachportal chemistanddruggist.co.uk am Dienstag berichtete.
Die Partei des amtierenden Premierministers Rishi Sunak kündigte an, die Zuwendungen für medizinische Dienstleistungen in Apotheken – im Falle einer Wiederwahl – bis 2026 auf jährlich 20 Millionen Pfund (23,72 Millionen Euro) zu erhöhen. Bis 2027 soll eine weitere Anhebung auf 49 Millionen Pfund im Jahr erfolgen. Für den Zeitraum von 2028 bis 2030 versprechen die Tories sogar eine Erhöhung der staatlichen Aufwendungen auf jährlich 250 Millionen Pfund (296,53 Millionen Euro).
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Bereits Anfang Juni hatten die Tories angekündigt, Pharmacy First auch auf die Unterstützung bei Wechseljahrbeschwerden, Verhütung und die Behandlung von Brustinfektionen auszuweiten. In Großbritannien wurde in den letzten Jahren das Angebot medizinischer Versorgung in Apotheken bei leichten Erkrankungen stark ausgeweitet.
Apothekenvertretung zeigt sich erfreut
Malcom Harrison, Vorstandsvorsitzender der Company Chemists’Association (CCA), äußerte sich laut chemistanddruggist „hocherfreut“ darüber, dass das Manifest der Konservativen Partei der Forderung nach einer Ausweitung von Pharmacy First zustimmt. „Dieses politische Versprechen ist eine Selbstverständlichkeit und macht Sinn für Patienten, Apotheken und die Allgemeinmedizin“.
Die CCA vertritt als Berufsverband nach eigener Aussage die „großen Apothekenbetreiber“ in England, Schottland und Wales. Vorstandsvorsitzender Harrison betonte, dass es bei der Frage um die Ausweitung von Pharmacy First notwendig sei, über eine Anpassung der Apothekenfinanzierung zu diskutieren: „Die nächste Regierung muss das Finanzierungsdefizit schließen, um den Zugang der Patienten zum Apothekennetz zu schützen.“
Tories unter Druck
Die regierende Tory-Partei Rishi Sunaks steht derzeit aufgrund verschiedener parteiinterner Skandale stark unter Druck. Ende Mai hatte König Charles ⅠⅠⅠ. dem Antrag Sunaks auf Neuwahl des Unterhauses zugestimmt. Die Wahl ist für den 4. Juli angesetzt.
Aktuell kommen die Tories bei der Sonntagsumfrage nur auf 22,4 Prozent und liegen damit weit hinter der sozialdemokratischen Labour-Partei, die 43,3 Prozent bei den Umfragen erreicht.
Auch andere Parteien werben im Vorfeld der Wahl in Großbritannien um die Gunst der Apotheker*innen. Der Vorsitzende der Liberaldemokraten Ed Davey hatte bei der Vorstellung des Wahlprogramms seiner Partei am Montag mehr Verschreibungsrechte für Apotheker sowie eine „gerechtere und nachhaltigere Finanzierung“ gefordert, wie chemistanddruggist berichtet.
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