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DAV-Frühinformationen für April
Arzneimittelausgaben steigen wieder deutlich
Die Krankenkassen haben im vergangenen April fast 24 Prozent mehr für Arzneimittel ausgegeben als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Hinter diesem Wachstum stecken vor allem zwei Gründe.
Im März 2024 hatten sich die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) stabil gehalten – nur um 0,02 Prozent wuchsen sie laut den Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings war da schon klar: Was im März für Entlastung sorgte, wird im April den umgekehrten Effekt an den Tag legen. Der März 2024 hatte nämlich drei Arbeitstage weniger als 2023, während der April drei Arbeitstage mehr hatte als im Jahr zuvor.
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Und tatsächlich zeigen die jüngsten DAV-Frühinformationen: Im April 2024 sind die GKV-Ausgaben für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) um 23,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat angestiegen. Sie beliefen sich auf rund 4,6 Milliarden Euro – die Einsparungen aus Rabattverträgen können diese Daten allerdings noch nicht berücksichtigen.
Reduzierter Herstellerrabatt macht sich bemerkbar
Neben dem früheren Osterfest gibt es dafür einen weiteren entscheidenden Grund: Der gesetzliche Herstellerrabatt ist nach der Sparrunde 2023 in diesem Jahr wieder von 12 auf 7 Prozent gesunken. Bereinigt um diese beiden Effekte ergäbe sich ein Ausgabenzuwachs von rund 4 Prozent, erklärt der DAV.
Die Anzahl der abgegebenen Packungen stieg im April 2024 um 15,9 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zahl eingelöster Rezepte erhöhte sich um 53,5 Prozent. Dahinter steckt vor allem die Umstellung aufs E-Rezept: Bei diesem zählt jede einzelne Verordnung als ein Rezept, während ein Muster-16-Rezept bis zu drei Verordnungen enthalten kann. Das E-Rezept hat bereits etwa 78 Prozent aller GKV-Rezepte und 65 Prozent aller GKV-Packungen erfasst.
Betrachtet man das gesamte erste Jahresdrittel, ergibt sich ein Wachstum von 13,2 Prozent bei den GKV-Arzneimittelaugaben (auf rund 17,7 Milliarden Euro) und 5,6 Prozent bei den Packungszahlen (Rezepte 35,7 Prozent). Da der Apothekenabschlag insgesamt für zwei Jahre erhöht wurde, wurden die Apotheken in diesem Gesamtzeitraum laut DAV mit rund 43 Millionen Euro zusätzlich belastet.
Gefragte Pneumokokken-Impfung
Auch bei den Impfstoffen gab es wieder ein deutliches Plus: In diesem Bereich stiegen die Ausgaben im April 2024 um 29,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Von Januar bis April 2024 beträgt der durchschnittliche Zuwachs 8,0 Prozent. Die absoluten Eurobeträge sind hier aber deutlich geringer als bei den Arzneimitteln: In den ersten vier Monaten 2024 lagen die GKV-Ausgaben für Impfstoffe bei insgesamt 686 Millionen Euro. Der DAV verweist auf Analysen, denen zufolge im ersten Quartal 2024 insbesondere mehr Pneumokokken-Impfstoffe abgegeben wurden, während Vakzine gegen Gürtelrose rückläufig waren.
1 Kommentar
Frühinformation
von Roland Mückschel am 31.05.2024 um 13:40 Uhr
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