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Protest über den 27. September hinaus
BVDAK unterstützt auch mehrtägige Apothekenschließungen
Die Postkartenaktion ist beendet, als Nächstes sind dreistündige Apothekenschließungen zum Zeitpunkt von Karl Lauterbachs Video-Auftritt beim Deutschen Apothekentag geplant. Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) unterstützt diese von der ABDA angestoßenen Aktionen ausdrücklich. Aber er ist auch bereit für weitergehende Proteste.
Am 27. September wollen die Apotheken wieder geschlossenen Protest demonstrieren: ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening empfahl vergangene Woche, an besagtem Mittwochnachmittag drei Stunden die Apothekentüren zu schließen. Zu dieser Zeit soll allen Kolleginnen und Kollegen möglich sein zu hören, was Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bei seiner Live-Schalte zum Deutschen Apothekertag in Düsseldorf zu sagen hat. Erwartet werden Antworten auf sechs Fragen, die die ABDA ihm bereits hat zukommen lassen.
Die geplante Aktion trifft auf Zuspruch – auch wenn beispielsweise der Hessische Apothekerverband bereits deutlich gemacht hat, dass er auch willens ist, weiterzugehen. Vergangene Woche sprachen sich Vorstand und Delegierte bei der HAV-Jahresversammlung mit einem einstimmigen Votum für weitere flächendeckende und auch mehrtägige Apothekenschließungen zur Durchsetzung der politischen Forderungen der Apothekerschaft aus.
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Flächendeckende und auch mehrtägige Apothekenschließungen!
Das hat den Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) veranlasst, nochmals die eigene Streikbereitschaft zu unterstreichen. Es hat sich bislang schließlich wenig für die Apotheken geändert: Das Fixhonorar ist weiterhin seit mehr als einem Jahrzehnt unangetastet, die Bürokratie gewaltig. Der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann ist mehr als enttäuscht von der Politik: „Kaum war die Pandemie vorbei, glaubte man, wieder bei den Apotheken sparen zu müssen. Dabei handelt es sich um einen recht kleinen Block der Gesamtkosten unseres Gesundheitssystems – was die mangelnde Wertschätzung, die uns Herr Lauterbach entgegenbringt, umso mehr veranschaulicht.“
Hartmann kann daher die Proteste aus der Apothekerschaft nur gutheißen und ruft auch ausdrücklich zum Mitmachen auf: „Wir haben die Postkartenaktion unterstützt und wir unterstützen den ABDA-Aufruf, während des Auftritts von Dr. Lauterbach beim Deutschen Apothekertag, am 27.9.2023 von 13 bis 16 Uhr, die Apotheken zu schließen.“ In einer Pressemitteilung vom Mittwoch betont er, dass diese kurzfristige Schließung sich allein gegen die mangelnde Wertschätzung und den Umgang Lauterbachs mit den Apotheken richte – nicht jedoch gegen die Patienten. Der BVDAK werde aber auch weitere Protestaktionen, soweit nötig auch mehrtägige Schließungen, aktiv unterstützen und alle Kooperationsmitglieder zur Teilnahme motivieren. Wichtig sei Geschlossenheit.
Der ABDA-Spitze Vertrauen schenken!
Nicht zuletzt wirbt Hartmann für eine neue Vertrauenskultur. In den letzten Jahren seien die Apothekerinnen und Apotheker mit der Arbeit ihrer obersten Standesvertretung oftmals sehr unzufrieden gewesen. Die ABDA habe viel Vertrauen verspielt, gerade wegen ihrer mangelnden Aktivität in Honorarfragen. In der Folge hätten sich aktive, engagierte Apotheker anderweitig in Gruppen, Verbänden etc. organisiert. Jetzt findet Hartmann: „Wir sollten mutig sein und der neuen ABDA-Spitze um Gabriele Regina Overwiening unser Vertrauen aussprechen.“ Der 14. Juni 2023 sei ihr „Gesellenstück“ gewesen. Diesen Mut sollten alle engagierten Gruppen aufbringen. „In einigen Teilbereichen können wir getrennt marschieren, in zentralen Positionen sollten wir aber die ABDA unterstützen“, so der BVDAK-Vorsitzende. Er ist überzeugt: „Wir müssen geschlossen für unsere Sache eintreten, eine Honorarerhöhung ist unverzichtbar!“
1 Kommentar
Das trifft sich ja gut, ...
von Rainer W. am 13.09.2023 um 14:46 Uhr
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