In den sozialen Netzwerken

„Wir lieben Apotheke“ – Videobotschaft für die ABDA-Kampagne

Stuttgart - 21.08.2023, 16:45 Uhr

Das Motiv der ABDA-Kampagne: In den sozialen Netzwerken werben Kolleg:innen für die Postkartenaktion. (Quelle: ABDA)

Das Motiv der ABDA-Kampagne: In den sozialen Netzwerken werben Kolleg:innen für die Postkartenaktion. (Quelle: ABDA)


Patient:innen sind derzeit aufgerufen, auf den Postkarten der ABDA mit dem Claim „Wir lieben Apotheke“ festzuhalten, was sie an ihrer Apotheke vor Ort schätzen. Auf Social Media trommeln nun einige Kolleg:innen in einer gemeinsamen Videobotschaft für die Aktion. 

Die ABDA hat in den vergangenen Wochen Millionen Postkarten an die Apotheken versandt. Diese Karten sollen dort an Patient:innen ausgehändigt werden. „Auf den Karten haben die Menschen die Gelegenheit, kurz und individuell festzuhalten, warum sie ihre Apotheke vor Ort brauchen. Wir werden die Karten einsammeln, die gesammelten Aussagen der Öffentlichkeit präsentieren und die Postkarten an die Bundesregierung weitergeben“, erläuterte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening die Aktion. Das kam nicht bei allen Kolleg:innen gut an. Auf Facebook und Co. wurde vereinzelt Stimmung gegen die Initiative gemacht. Vorgefertigte Schreiben, in denen Apotheker:innen erklären, warum sie die Aktion für unsinnig halten und nicht teilnehmen wollen, erreichten die ABDA.

Doch es gibt auch viele andere Stimmen. Zahlreiche Kolleg:innen rufen über ihre Social-Media-Kanäle zum Mitmachen auf. So zum Beispiel der BVDAK-Vorsitzende Stefan Hartmann, Björn Schittenhelm und Tatjana Buck aus dem Vorstand der Landesapothekerkammer Baden-Württemberg, #diedigitaleapotheke-Gründer Steffen Kuhnert, Anike Oleski von den Medios-Apotheken Berlin, Apothekencoach Erol Yilmaz, Antonie Hansen von die_offizinqueen, die Podcasterinnen Marie und Tabea von Tablettentalk, Astrid Janowsky, die bereits mit zahlreichen Videos in den sozialen Netzwerken auf sich aufmerksam gemacht hat, und Julia Bark von der Fackeltor-Apotheke in Kaiserslautern in einer gemeinsamen Videobotschaft.

Von Bark stammt die Idee für den gemeinsamen Clip, für die technische Umsetzung zeichnet Antonie Hansen verantwortlich. Ihr Ansinnen sei es auch gewesen, mehr Einigkeit und Geschlossenheit in die Apothekerschaft zu bringen und den Geist des Protesttags wieder aufleben zu lassen, erklärt Bark gegenüber der DAZ. Man müsse die Patient:innen mit ins Boot holen, um mehr politische Schlagkraft zu entwickeln. „Egal welche Aktionen in den nächsten Monaten noch kommen mögen, wir brauchen dafür die Rückendeckung der Wählerinnen und Wähler. Als kleiner Berufsstand schaffen wir es sonst nicht, die Politik zu erreichen“, betont die Apothekerin. Deswegen habe sie spontan Kolleg:innen aktiviert – bewusst solche, die bereits in ganz unterschiedlichen Kreisen über eine bestimme Reichweite verfügen. Nicht alle habe sie vorher persönlich gekannt, aber alle konnten sich spontan für die Idee begeistern.

In dem Video erklären die Apotheker:innen, warum sie ihren Beruf lieben – aber eben auch, warum es für die Apotheken vor Ort gerade so schwer ist und warum sie deswegen die Unterstützung der Patient:innen brauchen. Sie sollen in ihre Apotheken vor Ort kommen und dort die Karten ausfüllen. „Erzählt den politischen Entscheidungsträgern, warum Euch Eure Apotheke am Herzen liegt“ so der Aufruf. Von den positiven Reaktionen auf ihre spontane Idee ist Bark überwältigt. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung unserer Kolleginnen und Kollegen, für jedes einzelne Herz, jeden Kommentar und jedes Teilen des Beitrags.“


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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13 Kommentare

Zusammenhalt

von A. Fix am 22.08.2023 um 6:39 Uhr

Ich danke den KollegInnen für ihren Einsatz. Dass es andere gibt, die die Aktion kritisieren, ist ja völlig okay, so lange es konstruktiv ist. Stattdessen liest man solche Kommentare wie hier, die respektlos und abwürdigend sind. Ich denke, es geht nicht nur darum, die Kunden mit ins Boot zu holen, was m.M.n. auch politisch notwendig ist, sondern es geht auch darum Geschlossenheit zu zeigen. Stattdessen steht Verein gegen Verbände. Und wie definiert sich der Verein in seiner Beschreibung auf seiner Homepage: „Wozu der Verein? Die Stimmung in der Branche ist so schlecht, wie es die Erträge sind. Unsere Standesvertretung kostet uns jährlich etwa zwanzig Millionen, und wir fragen uns, was wir davon haben. Das Geld wird unserer Meinung nach für sinn- und inhaltslose Werbung verschwendet oder schlicht „zerwaltet“.“ Sprich: wir sind dagegen, dagegen, dagegen. Und eben auch gegen das Video, dass die Postkartenaktion der Abda unterstützt.
Aber wir sitzen doch alle in einem Boot. Aus dem Video sind drei KollegInnen in einem Verband engagiert. Die anderen kriegen einfach mal so den Hintern hoch und demonstrieren uns, wie Zusammenarbeit gehen kann . Da bin ich doch dankbar dafür.
Es zieht mich doch auf die Seite derer, die sich für etwas einsetzen und für etwas kämpfen. Und darauf sollte es hinauslaufen, dass wir zusammen für den Erhalt der wohnortnahen, flächendeckenden Arzneimittelversorgung stehen. Ja, auch dass wir zusammen mit Ärzten und Pflege für die Gesundheitsversorgung stehen, das aber am liebsten mit Einigkeit im eigenen Berufsstand.
Ich danke allen KollegInnen, die in Zeiten des Dokumentationswahnsinns und des Fachkräftemangels, ihre Zeit für unseren Berufsstand aufbringen, die mutig sind, was Neues zu probieren und versuchen uns mitzureißen, egal welchem Zusammenschluss sie angehören. Wir alle zusammen haben dafür gesorgt, dass der Protesttag ein Erfolg wurde. Egal, wer sich die Lorbeeren für den Anstoß anstecken will, es geht nur gemeinsam.
Also, was ist schlecht an einer gemeinsamen Postkartenaktion? Sie zeigt der Politik, die stehen zusammen. Die machen jetzt ernst. Die verschicken jetzt zwar erst nur Postkarten, aber die brodeln und da haben wir Gegenwehr zu erwarten. Lasst die Postkarten doch nur ein Teil davon sein. Nehmt die Postkarten als einen weiteren Teil, Geschlossenheit zu zeigen und nicht als Mittel für den Endkampf.
In diesem Sinne herzlichen Dank für euer Engagement.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Zusammenhalt

von B. Foxi am 22.08.2023 um 9:03 Uhr

Lustig, was Sie da schreiben. Kommunikation und Standesvertretung sind nun mal keine Einbahnstraßen. Leider handhabt die 20Mille-Vertretung das so. Closed Shop - seit Jahrzehnten. Der ominöse 'Verein' ist Dank seiner Vorsitzenden in den letzten beiden Jahren aktiver als die teure Vertretung in den letzten beiden Jahrzehnten! Einfach mal verfolgen und anerkennen, was da geleistet wurde und wird - ohne 20Mio., sondern mit viel Engagement und Initiative. Der ominöse Verein hat seit Monaten eine Postkarten-Aktion laufen, um mit unserem geliebten BGM ins Gespräch zu kommen. Unterstützung durch die 20Mille-Fraktion? Nada. Trotz vieler Gesprächsangebote.
Gemeinsamkeit ist gut. Aber für 20Mille pro Jahr erwarte ich zumindest eine vernünftige Kommunikation nach innen wie nach außen. Dann würde 'Gemeinsamkeit' vielleicht auch mal gelebt. In diesem Sinne: viel Erfolg!

wirklich peinlich ist der erste Kommentar

von DocHartmann am 21.08.2023 um 20:37 Uhr

Ich weiß ja nicht, was der Edi so den ganzen Tag macht, ob er sich ehrenamtlich und berufspolitisch engagiert, ob er Aktionen mit Kollegen organisiert, seine Patienten aufklärt, seinen Beruf liebt, ob stolz ist ein Apotheker zu sein etc.; ich weiß es nicht……
Der Kommentar kommt als dumpfes Stänkern und meckern rüber. Unterste Schublade, abwertend und ohne Wertschätzung.

Ich bin in 5.Generation Apotheker, 61 Jahre alt und ziehe den Hut vor den jungen KollegInnen, die sich hier das ganze Wochenende in einer Art und Weise zusammengetan haben, um auf unsere Situation aufmerksam zu machen.
Nichts tun und nur zu stänkern ist immer einfacher, als sich zu einer Gruppe zusammenzuschließen und die Ärmel hochzukrempeln!

» Auf diesen Kommentar antworten | 5 Antworten

AW: wirklich peinlich ist der erste

von Edi am 21.08.2023 um 21:28 Uhr

Wie sich aus meiner Kritik an dieses infantilen Aktionen ableitet, was ich alles angeblich nicht mache, erschließt sich mir nicht.
Ich halte es für verschwendete Energie in der jetzigen Situation „Kunden auf unsere Seite zu ziehen“
Entschieden wird das ganze in Berlin. Da muß der Druck gebündelt werden.
Postkarten sind was für nostalgische Urlaubsgrüße
Ich kenne keine Berufsgruppe die je mit solch einem Mumpitz versucht hat, ihre Interessen durchzusetzen.
Die ABDA (Vor allem wohl die alte Funktionärsgarde) lenkt hier von ihrer Mutlosigkeit ab. Da macht man doch nicht mit.
Bin ich stolz Apotheker zu sein? Ja
Von unserer Vertretung und denen, die dass immer noch kritiklos hinnehmen, bin ich zu tiefst enttäuscht.

AW: Wie kann es gehen

von DocHartmann am 21.08.2023 um 21:59 Uhr

Dass in der ABDA immer noch ewig Gestrige unterwegs sind, wissen wir. Aber eine Transformation durch junge, motivierte Apotheker dauert Jahre……

Das einzige was die Politik interessiert, ist nicht was die Apotheker wollen, sondern das was unsere Patienten denken und ob unsere Patienten hinter uns stehen…

Ich hätte schon längst versucht, einen zweitägigen Generalstreik aller ambulanten Leistungserbringer zu organisieren, dazu fehlt unserer ABDA offenbar der Mut und die richtigen Leute.

Bis dorthin bleiben wir auch mit der Postkartenaktion mit unseren Patienten in Kontakt.

Edi, Teil uns doch einmal mit was Du machen würdest, wenn Du unserer oberster Standesvertreter wärest. Ich wäre echt dankbar für einen realistischen, knackigen und innovativen Vorschlag, der alle von uns mitreißt

AW: wirklich peinlich ist der erste

von Steffen Kuhnert am 21.08.2023 um 22:02 Uhr

Mutlos ist es auch, wenn man digital seinen Namen nicht nennt und lieber anonym engagierte Kolleg*innen disst. Diskurs ist wichtig und die Aktion kann man selbstverständlich kritisieren, aber bitte immer respektvoll. Falsch ist es aus meiner Sicht aber zu glauben, dass wir die Patienten nicht für uns gewinnen sollten. Dies ist völlig unabhängig von der wirtschaftlichen Lage und den politischen Bemühungen Grundlage für den zukünftigen Erfolg der Apotheken vor Ort.

AW: wirklich peinlich ist der erste

von EDI am 22.08.2023 um 7:47 Uhr

Welchen Erkenntnisgewinn ein Klarname bringt, erschließt sich mir nicht. Außer ich möchte einen mißliebigen Kommentar weiter verfolgen... Auch Mutlosigkeit hat nichts damit zu tun. Meist ist es der Mut der vielen Namenlosen, die was bewegen. Die (namentlich) bekannten Funktionäre glänzen ja nun wirklich ehr mit Mutlosigkeit.
Das der Kontakt zu Patienten unwichtig ist, habe ich nicht geschrieben. Nur in der jetzigen Situation sind andere Dinge gefragt.
Eine, meines Erachtens, sehr zielführende Aktion, wäre es sich an den Ärzteprotest Anfang Oktober zu hängen. Das würde Aufmerksamkeit und Uruhe in die Politik bringen. Aber auch da wieder, im großen Gegensatz zur Apotheker und Ärztebasis, stehen die Funktionäre beider Seiten auf der Bremse und bedienen liebe die gegenseitigen Vorurteile.

AW: Edi, ich danke Dir

von DocHartmann am 22.08.2023 um 8:37 Uhr

Deinen Vorschlag, uns am Ärzteprotesttag teile ich vollumfänglich.
Wir fordern einen 2 tägigen Generalstreik aller ambulanten Leistungserbringer am 2. und 3.Oktober……
Hast Du Deine tolle Idee Deinem LAV und deiner LAK schon mitgeteilt.
Ich hoffe dass wir uns einig darüber sind dass Dein Vorschla konstruktiv und zielführend ist. Zielführende zumindest, als junge, aktive ApothekerInnen herabzuwürdigen. Du könntest Deine Kräfte im Sinne der gemeinsamen Sache besser einsetzen

Peinlich

von Edi am 21.08.2023 um 17:00 Uhr

Da sich offensichtlich auch für den größten Mist, den die ABDA fabriziert, Befürworter finden,muss man sich nicht wundern, was die so abliefern.
Für das oben verlinkte Video schäme ich mich als Apotheker.
Forderungen an die Politik lassen sich nicht nach den Regeln wie sie in Spielkreisen gelten, durchsetzen.
Manchmal wäre ich gern Arzt. Die haben wenigstens noch ihre Würde

» Auf diesen Kommentar antworten | 4 Antworten

AW: Peinlich

von Steffen Kuhnert am 21.08.2023 um 18:56 Uhr

Die einzige Aktion, die definitiv nichts bringt, ist stillsitzen. Dass weitere Aktionen folgen müssen und auch werden stellt niemand in Frage. Den Zusammenhalt zu stärken, statt weiter Keile in unseren Berufsstand zu treiben, ist ein Anfang.

AW: Hi Edi. Ich bin Julia.

von Julia Bark am 22.08.2023 um 19:00 Uhr

Lieber Edi, lieber B.Foxi (zugegebenermaßen eine schlagfertige Namenswahl, wenn auch gegenüber der mutigen Kollegin Fix recht respektlos),

ich finde es völlig in Ordnung, dass wir unterschiedlicher Meinung sind. Ich bin tatsächlich der festen Überzeugung, dass es hier nicht um eine Entweder/Oder-Frage geht. Wir können das Eine (die Postkartenaktion) tun, ohne das Andere (weitere Protesttage, Zusammenschluss mit anderen Leistungserbringern, Kündigung von Lieferverträgen, unermüdliche Gespräche mit politischen Entscheidungsträgern,...) zu lassen. In jeden Fall wird es unsere politische Schlagkraft erhöhen, wenn wir geeint agieren und unser größtes politisches Pfund - den Rückhalt unserer Patientinnen und Patienten - mit in die Waagschale werfen. Politik entscheidet - so viel Realitätsnähe dürfen wir uns gönnen - leider oft genug nicht nach dem Maßstab, was richtig ist, sondern nach Opportunitätskriterien.

Was uns nicht nur nicht weiterhilft, sondern unser aller Sache sogar schadet, sind trollartige Kommentare aus dem Off, deren einziges Ziel die Befriedigung Deines eigenen Egos sind und das Heraufbeschwören von Grabenkämpfen, wo Geschlossenheit notwendig ist.

Wenn Du also Lust hast, konstruktiv zu reden und auf unser gemeinsames Ziel, die Wertschätzung und faire Vergütung unserer wichtigen Arbeit, hinzuarbeiten - Du kennst ja jetzt meinen Namen.

AW: Frau Bark

von B. Foxi am 22.08.2023 um 20:29 Uhr

Liebe Frau Bark,
Ich teile Ihre Zielsetzung.
Was ich nicht teile, sind die platten Vorwürfe des A. Fix. Die erzeugen keinen Zusammenhalt, sondern das Gegenteil. Was ich nicht teile, sind die Mutlosigkeit, die Ziellosigkeit, die Planlosigkeit und die Kommunikationsunfähigkeit unserer Standesvertretung.
Ich wünsche viel Erfolg - und das meine ich auch so. Nachdem wir schon aktuell fast 500 von Kunden unterschriebene Postkarten gesammelt haben, ebenso wie zigtausende Unterschriften in den letzten Jahren, diverse Politikergespräche zum Thema geführt, jede Demo in den letzten Jahren unterstützt haben - sehen Sie es mir nach, dass wir dieses Mal nicht dabei sind. Beste Grüße!

AW: Peinlich

von Esi am 22.08.2023 um 21:16 Uhr

Nun ich bin Edi und nicht auch Foxi. Das erwähne ich nur, da hier zunächst 2 Personen angesprochen werden und dann aber in Folge einer Person Vorhaltungen gemacht werden.
Ich bin ganz gelassen gegenüber den mir hier vorgeworfenen Verfehlungen die oben genannten „Aktionen“ peinlich und kindisch genannt zu haben, wenn man mir im Gegenzug Trollerei, Befriedung des eigenen Egos etc. vorwirft.
Kindische Postkartenaktionen, peinliche Filme gegen die Unterstellung psychischer Dysfunktionen eines Einzelnen.
Wer ist der bei den Schubladen auf der tieferen Ebene?

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