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„Wir müssen lauter werden und schneller agieren!“

Münchingen - 15.05.2023, 07:01 Uhr

Gunther Böttrich und Peter Ditzel auf der INTERPHARM 2023 in Göttingen. (Foto: Schelbert / DAZ)

Gunther Böttrich und Peter Ditzel auf der INTERPHARM 2023 in Göttingen. (Foto: Schelbert / DAZ)


„Die Deppen der Nation“ – unter dieser Überschrift machte Apotheker Gunther Böttrich, Burg-Apotheke Volkmarsen, in einem offenen Brief an die ABDA auf die desolate Situation der Apotheken aufmerksam. Was ist seitdem geschehen? Reichen die Eskalationsschritte der ABDA aus, um der Apothekerschaft Gehör in der Politik zu verschaffen? In meinem Podcast-Gespräch warnt Böttrich davor, dass das Apothekensterben rasant zunehmen wird: Es gibt da eine hohe Dunkelziffer an betriebswirtschaftlich angeschlagenen Apotheken …

Auf seinen offenen Brief an die ABDA erhielt Böttrich viel Zustimmung aus der Kollegenschaft. In zwei darauffolgenden Gesprächen mit der ABDA habe er festgestellt, dass die ABDA die Realität zwar wahrnimmt und die Dringlichkeit der Lage durchaus versteht. Die ABDA habe sich bewegt: Sie hat Eskalationsschritte eingeleitet. Böttrich zweifelt daran, ob diese Maßnahmen ausreichend sind. Vor allem, so seine Auffassung, müssen unsere Aktionen schneller umgesetzt werden und „wir müssen lauter werden“, wie er im Gespräch deutlich macht. Böttrich: „Es mag ein großer Schritt für die ABDA sein, aber es ist nur ein kleiner Schritt für die Apothekerschaft.“

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Böttrich ist überzeugt: Die Plakate und ähnliche Maßnahmen reichen nicht aus. „Wir sind zu langsam, so werden wir in der Politik nichts erreichen“, so Böttrich, „wir verschenken damit viel zu viel Zeit. Worte reichen nicht, es müssen Taten folgen.“  Außerdem, so Böttrich, sollte die Apothekerschaft mehr Geschlossenheit zeigen.

Er warnt davor, dass sich das Apothekensterben rasant beschleunigen wird. Er geht davon aus, dass die Zahl der publizierten Apothekenschließungen nicht mit der Realität übereinstimmt. Es gebe, so Böttrich, eine hohe Dunkelziffer an Apotheken, die betriebswirtschaftlich am Ende sind, die aber nicht so schnell schließen können, da sie durch langfristige Verträge gebunden sind. Seine Prognose: Das wird sich massiv verschlimmern.


Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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