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Basiswissen Sodbrennen

Stuttgart - 02.03.2023, 16:41 Uhr

Neben einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein kann sich der Reflux auch in Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden bis hin zu Rückfluss des Mageninhaltes in den Mund äußern. (Foto: gpointstudio / AdobeStock)
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Neben einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein kann sich der Reflux auch in Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden bis hin zu Rückfluss des Mageninhaltes in den Mund äußern. (Foto: gpointstudio / AdobeStock)


Woher Sodbrennen seinen Namen hat, weiß jeder, der einmal selbst davon betroffen war: Es brennt! In Deutschland leiden Schätzungen zufolge rund 40 Prozent der Erwachsenen zumindest hin und wieder unter Sodbrennen. Es ist das Leitsymptom der gastroösophagealen Refluxkrankheit und gehört mit seiner großen Anzahl Betroffener zu den häufigsten Beschwerden im Magen-Darm-Bereich.

Sodbrennen lässt sich in erster Linie auf Magensäure zurückführen, welche eigentlich ein physiologischer Bestandteil des Magensafts ist. Dieser besteht aus Salzsäure, Pepsin, Schleim und dem Intrinsic Factor. Gebildet wird Magensaft in den Zellen der Magenschleimhaut, von denen er bedarfsgerecht in das Mageninnere abgegeben wird – insgesamt etwa 1 bis 1,5 Liter am Tag. Die Regulation erfolgt über Impulse des Zentralnervensystems (Geschmack, Geruch und Aussehen der Speisen) und durch Ausschüttung von Gastrin, ausgelöst durch die Magendehnung beim Essen oder durch Stoffe wie Alkohol, Coffein und Bitterstoffe.

Sodbrennen – wenn zu viel Säure zurückfließt

Magensaft mit der darin enthaltenen Magensäure ist ein bedeutender Verdauungsfaktor.

Allerdings wird Magensäure zum Problem, wenn sie in die Speiseröhre zurückfließt und hier die empfindliche Schleimhaut angreift. Ein geringer Rückfluss ist normal – ein Zuviel führt jedoch zum Beschwerdebild Sodbrennen.

Kunden beschreiben dieses Beschwerdebild dabei unterschiedlich: Neben einem brennenden Schmerz hinter dem Brustbein kann sich der Reflux auch in Oberbauchschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden bis hin zu Rückfluss des Mageninhaltes in den Mund äußern.

Typische Refluxbeschwerden

  • brennender Schmerz hinter dem Brustbein, der häufig nach Mahlzeiten oder im Liegen auftritt
  • Schluckstörungen
  • morgendliche Heiserkeit
  • chronisch vermehrtes Aufstoßen
  • bitterer, saurer Geschmack im Mund
  • Luftschlucken
  • Magenschmerzen
  • Oberbauchschmerzen
  • Übelkeit

Mögliche Ursachen für Sodbrennen

Schuld am Rückfluss größerer Mengen an Magensäure sind eine Schwäche des unteren Ösophagussphinkters und/oder ein erhöhter Magendruck. Der untere Ösophagussphinkter ist ein Schließmuskel, der den Magen zur Speiseröhre hin abdichten soll. Er kann durch verschiedene Faktoren geschwächt sein und ist dann nicht mehr in der Lage, seine Funktion ausreichend gut zu erfüllen. Zu diesen Faktoren zählen das Alter, Stress oder auch die Einnahme bestimmter Arzneimittel.

Ein erhöhter Magendruck kann schlicht die Folge einer überreichlichen Mahlzeit sein. Eine Schwächung des Ösophagussphinkters in Kombination mit einem erhöhten Magendruck findet man häufig bei Schwangeren. Sie haben daher ein besonders hohes Risiko für Sodbrennen.

Risikofaktoren für Sodbrennen

Prinzipiell kann jeder Mensch Sodbrennen entwickeln, es gibt jedoch besondere Risikofaktoren. Dazu gehören:

Alter 
Im Alter lässt der Tonus des unteren Speiseröhrenschließmuskels nach und der Rückfluss von saurem Mageninhalt wird somit erleichtert.

Stress
Da der Speiseröhrenschließmuskel über den Nervus Vagus gesteuert wird, wirkt sich Stress Sodbrennen-begünstigend aus.

Schwangerschaft
Bei Schwangeren kommen zwei Faktoren zusammen: Zum einen ist bei ihnen die Spannung des Ösophagussphinkters hormonell bedingt vermindert, zum anderen steigt mit zunehmender Schwangerschaftsdauer der Druck auf den Magen durch das Kind.

Arzneimittel
Auch bestimmte Arzneimittel können die Produktion von Magensäure anregen oder die Spannung des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen verringern, was zu Sodbrennen führen kann. An Sodbrennen als mögliche Nebenwirkung sollte man bei Patienten denken, wenn sie ein Präparat aus folgenden Wirkstoffgruppen einnehmen:

  • nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
  • Antibiotika
  • Anticholinergika
  • Bisphosphonate
  • Psychopharmaka
  • Herz-Kreislauf-Medikamente
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Kalium oder Eisen

Dr. Beatrice Rall, Redakteurin DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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