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Apokix-Umfrage
Engpässe sorgen für Mehrarbeit und Unzufriedenheit
Lieferengpässe sowohl im Rx- als auch im OTC-Bereich bringen derzeit fast alle Apotheken an ihre Grenzen. Das belegen auch die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Umfrage. Diese Mehrarbeit und der drohende höhere Kassenabschlag dürften wesentlich dazu beitragen, dass die allgemeine wirtschaftliche Stimmungslage in den Apotheken weiter sinkt.
Das Thema Lieferengpässe hat schon seit einiger Zeit die Publikumsmedien erreicht und schlägt dort hohe Wellen. Und in der Tat: Auch die diesmal 161 Teilnehmer der allmonatlich vom Institut für Handelsforschung Köln (IFH Köln) durchgeführte Apokix-Umfrage können fast alle ein Lied davon singen: In den letzten drei Monaten waren im Rx-Bereich 53 Prozent sehr und 43 Prozent eher stark sowie im OTC-Bereich 42 Prozent sehr und 47 Prozent eher stark betroffen.
Insbesondere im Segment Schmerzmittel/Fiebersäfte traten bei 83 Prozent der Befragten Lieferengpässe auf, die sich nicht ausgleichen ließen und so zu Versorgungsengpässen führten. Fast die Hälfte der Apothekenleiter hatte dieses Problem auch bei Antibiotika, wobei es beinahe genauso vielen Befragten gelang, einen Ersatz zu finden.
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Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen: Fast alle Apokix-Teilnehmer beklagen den erhöhten Zeit- und Beratungsaufwand in der Apotheke, den erhöhten Abstimmungsbedarf mit den behandelnden Ärzten sowie die Verunsicherung bei den Patienten. Mehr als die Hälfte der Apothekenleiter berichtet, dass weniger geeignete Darreichungsformen angewendet beziehungsweise weniger geeignete Arzneistoffe verordnet wurden. Gut 40 Prozent geben an, dass es durch Ersatzarzneimittel zu einer Beeinträchtigung der Therapietreue beim Patienten kam.
Darüber hinaus äußern mehr als drei Viertel der Befragten, dass die Lieferengpässe zu Umsatzeinbußen führten. Zudem stimmen 19 Prozent „voll und ganz“ und weitere 36 Prozent „eher“ der Aussage zu, dass der mit den Lieferengpässen verbundene Medikamententausch häufig zu Retaxationen führe.
Fast alle Apothekenleiter sind der Meinung, die Politik müsse mehr tun, um Lieferengpässen entgegenzuwirken (98 Prozent). Sie selbst versuchen vor allem, Probleme mittels Bestellungen bei unterschiedlichen Lieferanten zu begegnen (97 Prozent). 93 Prozent stimmen aber auch („voll und ganz“ oder „eher“) der Aussage zu, sich machtlos zu fühlen, weil sie von Herstellern abhängig seien.
Nur knapp ein Viertel der Apokix-Teilnehmer versucht, Lieferengpässen durch die Herstellung von Rezepturen/Defekturen zu begegnen. Die Begeisterung dafür ist auch nicht allzu groß: Lediglich 14 Prozent können sich „auf jeden Fall“ vorstellen, „bei anhaltenden Lieferengpässen Medikamente häufiger selbst als Rezeptur/Defektur herzustellen“, für weitere 23 Prozent ist das „eher wahrscheinlich“. Doch jeder fünfte äußert „bestimmt nicht“ und 43 Prozent sagen „eher unwahrscheinlich“.
Die Stimmung wird immer pessimistischer
Derweil beurteilen die APOkix-Teilnehmer ihre wirtschaftliche Situation immer schlechter. Seit Juni ist der Index für die aktuelle Geschäftslage kontinuierlich gesunken und liegt nun bei 77,0 Punkten. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage. Noch trüber sieht es bei den Erwartungen an die Zukunft aus: Der Index liegt mit 41,6 Punkten so tief wie seit gut 20 Jahren nicht mehr.
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