Da spricht auch das Ergebnis einer DAZ-Umfrage eine andere Sprache: Drei von vier Approbierten haben demnach schonmal einen solchen Anruf im Notdienst erhalten, unter den Frauen sind es sogar 84 Prozent. Allerdings melden offenbar nur sehr wenige Betroffene den Vorfall. Auch wenn die Umfrage nicht repräsentativ ist, deutet das Ergebnis darauf hin, dass die Dunkelziffer sehr hoch ist.
Das vermuten wir auch. In unserem Rundschreiben vom März haben wir unsere Mitglieder ausdrücklich aufgerufen, uns und die Polizei über belästigende Anrufe zu informieren. Wir brauchen erstmal belastbare Zahlen, um der Politik klarzumachen, dass es ein echtes Problem ist. Bei uns hat sich die Melderate nicht erhöht, ich weiß aber, dass das zum Beispiel in Hamburg anders aussieht, auch wenn ich die konkreten Zahlen nicht kenne. Ich kann nur an alle Betroffenen appellieren, das Erlebte nicht in sich hineinzufressen, sondern die Vorfälle zu melden, sowohl an uns als auch die Polizei. Wir können zwar in der individuellen Situation meist nicht helfen, aber wir brauchen die Information, um grundlegend etwas zu verändern. Und auch bei der Polizei sollten derartige Anrufe statistisch erfasst werden, damit wir eine Argumentationsgrundlage gegenüber der Politik haben.
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