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Vor Weltklimakonferenz in Glasgow
WHO: Klimaschutz kann erhebliche Krankheitskosten sparen
Am 31. Oktober beginnt die Weltklimakonferenz im schottischen Glasgow. Vor deren Beginn hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun mit deutlichen Worten zu ehrgeizigen neuen Klimaschutzzielen aufgerufen: „Die Verbrennung fossiler Brennstoffe bringt uns um“, teilte sie am Montag in Genf mit.
Eigentlich wäre die UN-Klimakonferenz 2020 die 26. Klimakonferenz gewesen. Wegen der COVID-19-Pandemie wurde sie auf den 31. Oktober 2021 verschoben. Man kennt sie auch unter der Bezeichnung COP26 (Conference of the Parties), weil es sich um die 26. Konferenz der Vertragsparteien der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen handelt. Gleichzeitig ist es das 16. Treffen der Vertragsparteien des Kyoto-Protokolls von 1997 (CMP16) und die 5. Konferenz der Vertragsparteien des Pariser Abkommens (CMA 5).
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Vor der Weltklimakonferenz in Glasgow hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun mit deutlichen Worten zu ehrgeizigen neuen Klimaschutzzielen aufgerufen. „Die Verbrennung fossiler Brennstoffe bringt uns um“, teilte sie am Montag in Genf mit. „Der Klimawandel ist die größte Gesundheitsbedrohung für die Menschheit.“ In zehn Empfehlungen verlangt die WHO unter anderem
- bessere Lebensqualität in Städten,
- Vorrang für Fußgänger, Radfahrer und Nutzer des öffentlichen Verkehrs und
- eine nachhaltige Agrarwirtschaft.
300 Verbände veröffentlichten im Namen von 45 Millionen Pflegekräften weltweit einen Appell an die Regierungen, schärfere Klimaschutzmaßnahmen zu erlassen.
Verbesserungen beim Klimaschutz hätten enorme positive Wirkung für die Gesundheit, so die WHO. Damit könnten erhebliche Krankheitskosten gespart werden. Allein durch Luftverschmutzung sterben nach Angaben der WHO jedes Jahr rund sieben Millionen Menschen frühzeitig, etwa 13 pro Minute. Wenn die WHO-Standards für Luftverschmutzung eingehalten würden – wofür unter anderem der Treibhausgas-Ausstoß, der den Klimawandel anheizt, deutlich verringert werden müsste –, könnten 80 Prozent der dadurch verursachten Todesfälle vermieden werden.
Die WHO hatte die gesundheitlich noch vertretbaren Grenzwerte etwa für Feinstaub und Stickstoffdioxid (NO2) erst im September verschärft. Nach Angaben des Umweltbundesamtes wurden die neuen WHO-Werte sowohl bei Stickstoffdioxid als auch bei Feinstaub im vergangenen Jahr in weiten Teilen Deutschlands überschritten.
Drohende Gesundheitskatastrophe abwenden
Im Appell der Pflegekräfte hieß es: „Überall dort, wo wir Pflege leisten, in unseren Krankenhäusern, Kliniken und Gemeinden auf der ganzen Welt, kümmern wir uns bereits um die durch den Klimawandel verursachten Gesundheitsschäden.“ Erwähnt werden etwa Hitzewellen, Waldbrände, die häufigere Übertragung von Erregern in Lebensmitteln und im Wasser, Mangelernährung durch den Ausfall von Ernten, Stress und Angst-Zustände durch den Verlust des Lebensraums.
„Wir rufen die Staats- und Regierungschefs aller Länder und ihre Vertreter auf der COP26 auf, die drohende Gesundheitskatastrophe abzuwenden“, heißt es in dem Appell. Die am stärksten vom Klimawandel Betroffenen seien diejenigen, die am wenigsten dafür verantwortlich seien. Reiche Länder müssten mehr Geld für Anpassungen in anderen Weltregionen zur Verfügung stellen.
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