- DAZ.online
- News
- Spektrum
- Wie nachhaltig sind ...
Apobank-Umfrage
Wie nachhaltig sind Deutschlands Apotheken und Praxen?
Die Heilberufsgruppen im Vergleich
Mit 90 Prozent sind sich fast alle darüber einig, dass Maßnahmen, die einen positiven Effekt auf Umwelt und Klima haben, gleichzeitig die Gesundheit verbessern und die Lebensqualität steigern. Um eine nachhaltigere Gesundheitsversorgung voranzutreiben, sehen 88 Prozent die Politik in der Verantwortung. 75 Prozent fühlen sich jedoch auch selbst dafür zuständig, Patientinnen und Patienten beziehungsweise Kundinnen und Kunden zu einer nachhaltigen Lebensführung zu animieren.
Apotheker:innen vermissen Unterstützung
27 Prozent der Apotheker:innen finden das Thema Nachhaltigkeit persönlich sehr wichtig, aber nur 19 Prozent bezeichnen ihre Apotheke als nachhaltig. Ihnen fehlt es in erster Linie an alternativen Lösungen, doch auch hohe Kosten und wenig Unterstützung von öffentlicher Seite sind Herausforderungen auf dem Weg in die grüne Apotheke. Im Vergleich mit anderen Heilberufsgruppen legen Apotheker:innen besonders viel Wert auf Entsorgungsmanagement, und sie gewichten stärker Mobilitätsaspekte, wie Fahrgemeinschaften und Bezuschussungen bei Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel.
Bei Hausärztinnen und -ärzten hat Nachhaltigkeit die höchste Relevanz: Mehr als ein Drittel der Befragten gibt an, dass das Thema im persönlichen Umfeld einen sehr hohen Stellenwert einnimmt. Jede:r Dritte sieht die eigene Praxis als sehr nachhaltig aufgestellt – der höchste Wert im Berufsgruppenvergleich. Ein möglicher Grund: Hausärztinnen und -ärzte sind die Berufsgruppe, die in ihrem eigenen Tätigkeitsbereich eine deutliche Zunahme der gesundheitlichen Auswirkungen durch Umweltverschmutzung wahrnimmt (60 Prozent). Entsprechend fühlen sich 84 Prozent selbst dafür zuständig, zu einer nachhaltigen Lebensführung zu animieren.
Fachärzte setzen auf Digitalisierung
28 Prozent der Fachärztinnen und -ärzte bescheinigen der Nachhaltigkeit einen sehr hohen Stellenwert, und genauso viele schätzen ihre Praxis als nachhaltig ein. Dabei achten sie vor allem auf eine Umstellung der analogen Praxisprozesse zu digitalen Anwendungen (80 Prozent), ein intelligentes Entsorgungsmanagement (78 Prozent) und einen ressourcenschonenden Energieverbrauch (76 Prozent). Ähnlich wie Hausärztinnen und -ärzte messen sie mit 63 Prozent der Digitalisierung im Gesundheitswesen mehr Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung bei als ihre pharmazeutischen oder zahnärztlichen Kolleginnen und Kollegen.
Lediglich 21 Prozent der Zahnärztinnen und -ärzte stufen das Thema Nachhaltigkeit als persönlich sehr relevant ein, dennoch sehen 27 Prozent ihre Praxis nachhaltig aufgestellt. Dabei setzen sie auf Maßnahmen in Sachen Entsorgungsmanagement (87 Prozent), Energieverbrauch (80 Prozent) und Digitalisierung (75 Prozent). Der Mangel an nachhaltigen Alternativen ist vor allem für Fach- und Zahnärztinnen und -ärzte (63 bzw. 62 Prozent) die größte Hürde für mehr Nachhaltigkeit in der Praxis.
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.