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Maltodextrin und Co. hinterlassen Spuren in der Mikrobiota
Emulgatoren unter Verdacht
Negative Auswirkungen auf die Funktion der Mikrobiota
Erwartungsgemäß zu anderen Studien induzierten Carboxymethylcellulose und Polysorbat 80 in Konzentrationen zwischen 0,1 Prozent und 1 Prozent einen dauerhaften, scheinbar schädlichen Einfluss auf die Zusammensetzung und Funktion der Mikrobiota. Auch einige der anderen Emulgatoren verringerten in einer Konzentration von 0,1 Prozent die Bakteriendichte (z. B. Maltodextrin, Guarkernmehl) oder erhöhten diese (z. B. Glycerinstearat, Sorbitanmonostearat).
Die meisten, jedoch nicht alle untersuchten Substanzen führten zudem zu einer veränderten Zusammensetzung der Mikrobiota, die sich zum Beispiel in Form einer Abnahme von Lactobacillus- und Streptococcus-Arten äußerte. Einige Emulgatoren (u. a. Polysorbat 80, Agar-Agar, Iota-Carrageen) reduzierten signifikant die Besiedlung mit Faecalibacteriae, die für ihre entzündungshemmende Wirkung bekannt sind. (Auch bei Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen konnte ein Mangel an Faecalibacterium prausnitzii in Studien gesehen werden). Zudem kam es unter mehreren Emulgatoren zur vermehrten Bildung von entzündungsfördernden Molekülen wie Lipopolysacchariden und Flagellin.
Klinische Studien gefordert
Die Forscher schlussfolgern, dass die meisten Emulgatoren in vitro einen negativen Einfluss auf die Zusammensetzung und die Funktion der Mikrobiota haben. Einige der stärksten Veränderungen rief dabei Maltodextrin hervor, eine von den Behörden nicht als Emulgator eingestufte Substanz, die aber emulgierende Eigenschaften besitzt. Auch Carageene und Gummisubstanzen fielen den Experten besonders negativ auf. Lediglich unter Sojalecithin, Mono- und Diglyceriden konnten keine Auswirkungen auf die Mikrobiota festgestellt werden. Klinische Studien sollen nun die Auswirkungen von in Nahrungsmitteln enthaltenen Emulgatoren weiter untersuchen.
Literatur
Naimi S et al. Direct impact of commonly used dietary emulsifiers on human gut microbiota. Microbiome 2021. doi: 10.1186/s40168-020-00996-6
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