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Apotheken können Cannabis beim BfArM kaufen

Stuttgart - 08.07.2021, 07:00 Uhr

Nun gibt es Cannabis vom BfArM: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat am 7. Juli 2021 den staatlichen Verkauf von Cannabis zu ausschließlich medizinischen Zwecken an Apotheken gestartet. (Foto: IMAGO / epd)

Nun gibt es Cannabis vom BfArM: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat am 7. Juli 2021 den staatlichen Verkauf von Cannabis zu ausschließlich medizinischen Zwecken an Apotheken gestartet. (Foto: IMAGO / epd)


Das BfArM verkauft Cannabis: Apotheken können seit dem 7. Juli 2021 über das Portal www.cannabisagentur.de in Deutschland angebautes Cannabis zu medizinischen Zwecken bestellen. Bislang war Cannabis nur als Import möglich. Das zusätzliche Medizinalcannabis soll die Versorgung der Patient:innen sichern.

Nun gibt es Cannabis vom BfArM: Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hat am 7. Juli 2021 den staatlichen Verkauf von Cannabis zu ausschließlich medizinischen Zwecken an Apotheken gestartet. Apotheken können künftig über das Portal www.cannabisagentur.de medizinisches Cannabis in pharmazeutischer Arzneimittelqualität zur Versorgung der Patient:innen beziehen. Das medizinische Cannabis stammt von drei Unternehmen, die das Cannabis im Auftrag der Cannabisagentur des BfArM in Deutschland anbauen. Vertrieben wird das Cannabis vom BfArM über ein Distributionsunternehmen, die Cansativa GmbH. Das Start-up aus dem Frankfurter Umland hatte im August vergangenen Jahres als einziges Unternehmen den Zuschlag für den Großhandel mit Cannabisblüten aus deutschem Anbau vom BfArM erhalten. Neben dem Vertrieb zeichnet Cansativa für Lagerung, Kommissionierung und Ausgangslogistik verantwortlich.

Die ersten Cannabisblüten aus deutschem Anbau erhalten Apotheken von Aphria. Aphria ist neben Aurora und Demecan eines von drei Unternehmen in Deutschland, das im Frühjahr 2019 vom BfArM die entsprechende Erlaubnis erteilt bekommen hatte. Derzeit dürfen in Deutschland bis zu 2,6 Tonnen Cannabis pro Jahr angebaut und geerntet werden. Zur Erinnerung: Die vom BfArM im Rahmen eines EU-weiten Vergabeverfahrens beauftragte deutsche Anbaumenge von 10.400 kg medizinischem Cannabis ist auf vier Jahre mit jährlich jeweils 2.600 kg verteilt. Bei der Festlegung der Ausschreibungsmenge durch das BfArM war auch zu berücksichtigen, dass medizinisches Cannabis von den Apotheken nicht nur von der Cannabisagentur, sondern weiterhin auch von Importeuren bezogen werden kann.

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Denn: Bislang haben Apotheken medizinisches Cannabis ausschließlich aus Importen bezogen. Dies wird auch weiterhin möglich sein. Anders als der Anbau in Deutschland wird der Import vom BfArM nicht in der Menge gesteuert. Ziel des Anbaus in Deutschland ist es, zusätzlich zur Versorgung der Patientinnen und Patienten beizutragen.

4,30 Euro pro Gramm

Der Verkauf vom BfArM an Apotheken erfolgt zu einem Preis von 4,30 Euro pro Gramm. Dabei erzielt das BfArM eigenen Angaben zufolge keine Überschüsse. Bei diesem Preis würden lediglich die beim BfArM anfallenden Personal- und Sachkosten berücksichtigt, erklärt das BfArM.

Was ist die Cannabisagentur?

Die Cannabisagentur wurde 2017 mit Inkrafttreten des Gesetzes zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher und anderer Vorschriften („Cannabis als Medizin“-Gesetz) als neues Fachgebiet in der Abteilung 4 des BfArM eingerichtet. Ärztinnen und Ärzte können seither medizinische Cannabisblüten oder medizinischen Cannabisextrakt in pharmazeutischer Arzneimittelqualität auf einem Betäubungsmittelrezept verschreiben. Die Abgabe medizinischen Cannabis erfolgt ausschließlich in Apotheken auf Vorlage des Betäubungsmittelrezeptes.

Weitere Informationen zur Cannabisagentur, den Vergabeverfahren und zur Begleiterhebung gibt es unter www.bfarm.de/cannabis-als-medizin.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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