STIKO überlegt

Kommt eine Meningokokken-B-Standardimpfung?

Stuttgart - 04.12.2020, 09:15 Uhr

Die STIKO hat die MenB-Impfung erneut auf die Agenda genommen. Wird sie ihre Empfehlung ändern? (p / Foto: sonar512 / stock.adobe.com)

Die STIKO hat die MenB-Impfung erneut auf die Agenda genommen. Wird sie ihre Empfehlung ändern? (p / Foto: sonar512 / stock.adobe.com)


MenB-Impfung vor MenC-Impfung?

Die STIKO überlegt eine MenB-Standardimpfung bereits im Säuglingsalter (erstes Lebensjahr) zu empfehlen („Meningokokken-B-Standardimpfempfehlung für Säuglinge und Kinder“), während sie zum MenC-Schutz „erst“ im zweiten Lebensjahr rät. Könnte die MenB-Impfung folglich auch vor der MenC-Impfung erfolgen?

Eine frühe Impfung ergibt Sinn, denn die Krankheitslast ist bei Säuglingen am höchsten, vor allem wohl bei Erkrankungen durch Meningokokken der Serogruppe B. Die RKI-Sprecherin bestätigt dies: „Genau, denn die MenB-Krankheitslast ist im ersten Lebensjahr deutlich höher als die Krankheitslast durch MenC.“ Deswegen sei eine Anpassung der MenC-Impfung nicht geplant.

Zur Erinnerung: Säuglinge, Kleinkinder und Kinder

Ein Säugling ist ein Kind im ersten Lebensjahr, ein Kleinkind ist zwei und drei Jahre alt, dann folgt die frühe Kindheit vom vierten bis sechsten Lebensjahr. Als mittlere Kindheit bezeichnet man die Zeit vom siebten bis zehnten und als späte Kindheit vom elften bis 14. Lebensjahr. 

Welche Meningokokken-Impfstoffe gibt es?

In Deutschland sind unterschiedliche Varianten von Meningokokken-Impfungen verfügbar. Es gibt monovalente Impfstoffe, die lediglich vor Meningokokken C schützen: NeisVac-C (Pfizer) und Menjugate® (GSK).

2013 kam ein weiterer monovalenter Oberflächenprotein-basierter Meningokokken-B-Impfstoff auf den Markt: Bexsero® (GSK) schützt vor Meningokokken der Subgruppe B. Pfizer hat 2017 ebenfalls eine monovalente Vakzine gegen MenB zugelassen, Handelsname ist Trumenba®.

Daneben gibt es quadrivalente Kapselpolysaccharid-basierte Vakzine. Sie schützen vor den vier Serogruppen A, C, W-135 und Y: MenQuadfi® (Sanofi Pasteur), Menveo® (GSK) und Nimenrix® (Pfizer).



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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