„Aber dann sehe ich nichts!”
„Aber dann bekomme ich keine Luft!”
Diese beiden Sätze höre ich von Kunden mittlerweile öfter, als die alte Nummer eins: „Die kann man immer gebrauchen.” Ich muss ehrlich sagen, ich bin alle diese Ausreden mittlerweile leid. Ja, die Brille beschlägt, wenn man die Maske nicht richtig abdichtet. Und ja, man atmet etwas schlechter unter der Maske. Aber keiner meiner Kunden, die der Aufforderung nachkamen, die Maske korrekt zu tragen, machten danach den Eindruck, als würden sie jetzt gleich ersticken, oder hätten massive Sehprobleme wegen der beschlagenen Brille. So schlimm das für manche auch sein mag, bin ich der Meinung, dass das korrekte Maskentragen, um seine Mitmenschen nicht zu infizieren, Vorrang haben muss.
Wenn wir keine Rücksicht auf andere nehmen, können wir auch keine Rücksicht von anderen erwarten. Und weil das so ist, sollte jeder alles daran setzen, sich nicht selbst zu infizieren und deshalb nur Masken verwenden, die einen auch selbst schützen. Ja, das kann durchaus ins Geld gehen, erinnert einen aber vielleicht auch ein bisschen daran, dass man derzeit seine Kontakte auf ein Minimum reduzieren sollte. Am sichersten fährt man grundsätzlich, wenn man bei jedem einzelnen Kontakt davon ausgeht, dass er infiziert ist. Keiner von uns weiß, was das Virus mit uns machen wird. Wir könnten bestenfalls symptomlos davonkommen, ohne jemanden anzustecken und ohne gesundheitliche Langzeitfolgen. Aber schlimmstenfalls könnten wir an dem Virus sterben und möglicherweise sogar unwissentlich einige damit anstecken.
Eine Möglichkeit, weder sich selbst noch andere zu schützen, ist, sich eines dieser Visiere aufzusetzen oder sich gar eine dieser noch nutzloseren Coronaschanzen (Anmerkung der Redaktion: Mund-Nase-Visier) ans Kinn zu binden. Ja, die sind wesentlich angenehmer zu tragen als eine Maske und man kann darunter auch viel besser atmen – allerdings bringen sie nichts. Das möglicherweise infektiöse Aerosol halten sie jedenfalls nicht auf.
Ich finde, dass mittlerweile auch der Letzte mitbekommen haben sollte, dass eine Maske nur dann schützt, wenn sie auch korrekt getragen wird und dass diese Plastikteile keinen Schutz bieten können. Wer seine Maske immer noch unter der Nase oder am Kinn trägt oder eines dieser Visiere benutzt, der macht das mit großer Wahrscheinlichkeit absichtlich und gehört eher zu denen, die nicht unbedingt viel auf die Gesundheit ihrer Mitmenschen geben. In diese Kategorie fällt auch die Frau, die bei mir in der Apotheke mit einer selbst gehäkelten Maske stand – mit Maschen so groß wie Fünfcentstücke. Das ist reine Provokation, nichts weiter.
11 Kommentare
Was sagen eigentlich diese Querdenker??
von Dr.Diefenbach am 28.11.2020 um 11:35 Uhr
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Offenes Visier?
von Theurer am 25.11.2020 um 21:51 Uhr
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Ziemlich undifferenziert
von Dr. Ralf Schabik am 24.11.2020 um 19:34 Uhr
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Warum so negativ ?
von Ralph Quadflieg am 24.11.2020 um 14:56 Uhr
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AW: Warum so negativ
von Mirjam Engelhardt am 25.11.2020 um 9:10 Uhr
AW: Warum so negativ
von pille62 am 25.11.2020 um 12:26 Uhr
echt? in der DAZ?
von Karl Friedrich Müller am 24.11.2020 um 10:08 Uhr
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AW: echt? in der DAZ
von Eckstein am 24.11.2020 um 11:24 Uhr
AW: echt? in der DAZ
von Michael Reinhold am 24.11.2020 um 12:35 Uhr
AW: echt? in der DAZ
von Redaktion DAZ.online am 25.11.2020 um 13:58 Uhr
Schöner Beitrag
von Eckstein am 24.11.2020 um 9:29 Uhr
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