APOkix-Umfrage

AvP-Pleite: Betroffene Apothekenleiter fühlen sich unzureichend unterstützt

Stuttgart - 26.10.2020, 11:15 Uhr

Ein Drittel der von der AvP-Insolvenz betroffenen Apokix-Teilnehmer fürchtet um seine berufliche Existenz. (Foto: imago images / Future Image)

Ein Drittel der von der AvP-Insolvenz betroffenen Apokix-Teilnehmer fürchtet um seine berufliche Existenz. (Foto: imago images / Future Image)


Mit der AvP-Pleite und ihren Folgen beschäftigt sich die ­aktuelle Apokix-Umfrage im Oktober 2020. Es wird deutlich, dass sich die betroffenen Apothekenleiter von der Politik nur unzureichend unterstützt fühlen und das allgemeine Vertrauen in die Rechenzentren geschwächt ist. Auch die Arzneimittelversorgung sehen viele Apotheker in Gefahr.

Die AvP-Insolvenz bewegt die Apothekerschaft. Das Institut für Handelsforschung (IFH) Köln nahm das Thema daher für seine Apokix-Oktober-Umfrage in den Fokus. 88 Prozent der regelmäßig befragten Apothekenleiterinnen und -leiter erklärten, nicht oder nur gering von der Pleite des Rechenzentrums betroffen zu sein. Eine Meinung haben sie dennoch: So sind sich 90 Prozent einig, dass die betroffenen Apotheken aktuell nur unzureichend von Politik und den Banken unterstützt werden.

Statt Kredite fordern 86 Prozent einen staatlichen Rettungsschirm. 65 Prozent der befragten Apothekenleiter sehen infolge der Pleite sogar die Arzneimittelversorgung in Deutschland in Gefahr. Knapp zwei Drittel meinen außerdem, dass die Insolvenz des Rechenzentrums AvP dazu geführt hat, dass auch das Vertrauen in andere Rechenzentren gesunken ist.

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Mehr als die Hälfte der von der Insolvenz betroffenen Befragten (56 Prozent, 
30 Betroffene) gibt an, dass sie aufgrund der Insolvenz des Rechenzentrums AvP mit hohen finanziellen Verlusten in der eigenen Apotheke rechnen müssen. Dass die Kreditlinien und Überbrückungskredite zu einem Ausgleich der Liquiditätsengpässe führen – darauf hoffen 45 Prozent der betroffenen Apothekenleiter.

Für ein Drittel ist die AvP-Insolvenz ein existenzbedrohenendes Ereignis. Doch nur 30 Prozent wollen in naher Zukunft die sogenannten Soforthilfen anderer Rechenzentren in Anspruch nehmen. Darüber hinaus haben nur 37 Prozent der von der Insolvenz betroffenen Apotheken bisher rechtlichen Beistand gesucht.

Geschäftslage bleibt stabil

Eine leichte Veränderung ist im Konjunkturindex für die aktuelle Geschäftslage im Oktober zu erkennen: Im Vergleich zum Vormonat steigt dieser leicht an – um einen Punkt auf 65,7 Punkte.

Verglichen zum Vorjahresmonat ist dennoch ein deutliches Minus von 16,3 Punkten zu verzeichnen. Die Einschätzung der erwarteten Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten verändert sich im Vergleich zum Vormonat kaum. Der Index sinkt gegenüber dem Vormonat nur leicht, um 0,1 Punkte auf 56,6. 


Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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