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IQVIA-Daten zum Apothekenmarkt
Kein kompletter Einbruch, aber einige ungünstige Signale
Im Markt der Arzneimittel und apothekenüblichen Waren gibt es bisher offenbar keinen wirtschaftlichen Einbruch durch die Pandemie, aber durchaus Zeichen für ungünstige Entwicklungen. Die jüngsten Daten des Marktforschungsunternehmens IQVIA reichen bis zur 29. Kalenderwoche. Bis dahin hat der Umsatz im Apothekenmarkt sogar um
3,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zugenommen. Jedoch ging der Absatz um 2,8 Prozent zurück und diese Daten beziehen sich auf den gesamten Apothekenmarkt. Die Verteilung auf Vor-Ort-Apotheken und Versender bleibt dabei offen.
Die jüngsten Daten des Marktforschungsunternehmens IQVIA in der Publikation „Einblicke - Apothekenmarkt kompakt“ vom August beschreiben die Marktentwicklung bis zur 29. Kalenderwoche, also bis zum 19. Juli. Gemäß diesen Daten ist der Umsatz des Apothekenmarktes in den ersten 29 Wochen des Jahres 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,4 Prozent auf 34,3 Milliarden Euro gestiegen. Dabei legte der Umsatz der Rx-Arzneimittel sogar um 4,7 Prozent zu. Dagegen sank der Umsatz mit OTC-Arzneimitteln und apothekenüblichen Waren um 1,4 Prozent.
Absatzrückgang in fast allen Segmenten
Die Zahl der abgegebenen Packungen ging in beiden Teilbereichen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurück. Es wurden 0,2 Prozent weniger Rx-Packungen und 4,6 Prozent weniger OTC-Packungen umgesetzt. Insgesamt sank die Zahl der abgegebenen Packungen um 2,8 Prozent. Steigende Umsätze bei sinkenden Absätzen ergeben sich, wenn die Preise steigen oder mehr größere Packungen abgegeben werden. Insbesondere der Blick auf den Gesamtumsatz zeigt, dass der Apothekenmarkt bis zur 29. Kalenderwoche durch die Pandemie keinen massiven Schaden genommen hat. Doch leider lässt sich aus den präsentierten Daten nicht erkennen, wie sich die Umsätze und Absätze auf Vor-Ort-Apotheken und Versender verteilen. Für die Hersteller von Rx-Arzneimitteln sind die Daten demnach eine Entwarnung, für die Apotheken und für die Hersteller einiger anderer apothekenrelevanter Produkte nur bedingt.
Aus Apothekerperspektive weniger erfreulich erscheint die genauere Analyse zum nicht verschreibungspflichtigen Markt. Denn die Zahl der Packungen ist bei den OTC-Arzneimitteln um 5,8 Prozent gesunken, wobei sogar Desinfektionsmittel mitzählen. Einen Zuwachs gab es nur bei den „Produkten des medizinischen Sachbedarfs“, bei denen Apotheken mit anderen Anbietern konkurrieren. In diesem Segment wurden 4,2 Prozent mehr Packungen abgegeben. Das verwundert nicht, denn dazu zählen Mund-Nasenschutz, Tests und Hilfsmittel. Der Absatz von Kosmetika und Körperpflegemitteln sank um 6,2 Prozent. Der Absatz von ernährungsbezogenen Produkten ging sogar um 10,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück. Möglicherweise verlagerten sich diese Umsätze zu anderen Anbietern.
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