Nach Kauf durch DocMorris-Mutter

apotheken.de beendet Zusammenarbeit mit TeleClinic

Stuttgart - 17.07.2020, 09:15 Uhr

Der Online-Service apotheken.de des Deutschen Apotheker Verlags beendet mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit TeleClinic. (c / Foto: apotheken.de)

Der Online-Service apotheken.de des Deutschen Apotheker Verlags beendet mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit TeleClinic. (c / Foto: apotheken.de)


Am gestrigen Donnerstagabend hat die DocMorris-Muttergesellschaft Zur Rose AG bekanntgegeben, den deutschen Telemedizin-Vorreiter TeleClinic zu kaufen. Der bisherige technische Partner apotheken.de beendet deswegen mit sofortiger Wirkung die Zusammenarbeit mit der TeleClinic beim eRezept.

Seit die TeleClinic Anfang 2018 die ersten elektronischen Verschreibungen auf den Weg gebracht hat, gelangten diese mit der Technik von apotheken.de in die Apotheken vor Ort. Die Nutzer der TeleClinic-App konnten ihre eRezepte bundesweit in den mehr als 6.000 Apotheken einlösen, die Kunden des Onlineservice- und Apothekenwebsite-Anbieters des Deutschen Apotheker Verlags sind. Denn die Verschreibungen wurden über das apotheken.de-Online-Vorbestellsystem in die teilnehmenden Apotheken geschickt.

Mehr zum Thema

DocMorris-Mutter setzt Einkaufstour fort

Zur Rose übernimmt TeleClinic

Doch am gestrigen Donnerstagabend gab die schweizerische Zur Rose AG, Muttergesellschaft des holländischen Arzneimittelversenders DocMorris, bekannt, die TeleClinic für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag zu übernehmen. „Damit war für uns eine rote Linie überschritten“, erklärt der Geschäftsführer des Deutschen Apotheker Verlags, Dr. Christian Rotta. „Wir stellen jede Zusammenarbeit mit der TeleClinic mit sofortiger Wirkung ein.“ Er ergänzt: „Wir sind den Apotheken vor Ort verpflichtet, die unsere Kunden sind.“ Der Deutsche Apotheker Verlag lasse sich nicht zum Steigbügelhalter für den Erfolg rein ökonomisch getriebener Plattformstrategien ausländischer Kapitalgesellschaft im deutschen Gesundheitswesen machen.

Ab sofort können die elektronischen Verschreibungen aus der TeleClinic-App nicht mehr über das apotheken.de-Vorbestellsystem in die Apotheken verschickt werden. Ob die TeleClinic oder die Zur Rose eine Anbindung von deutschen Vor-Ort-Apotheken anbieten kann oder will, entziehe sich seiner Kenntnis, so Rotta.


Dr. Benjamin Wessinger (wes), Apotheker, DAZ-Chefredakteur
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.