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AkdÄ – Drug Safety
Fentanyl-Nasenspray mit Schnupfenspray verwechselt
Ein 28-jähriger Mann verwechselte das fentanylhaltige Nasenspray seiner Partnerin mit einem Schnupfenspray und verstarb. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft erinnert nun nochmals nachdrücklich in der Beratung auf die potenzielle Verwechslungsgefahr bei Instanyl, Pecfent oder rezepturmäßig hergestellten Fentanyl-Nasensprays hinzuweisen.
Ein 28-jähriger Mann verstarb, da er das fentanylhaltige Nasenspray (Instanyl®) seiner Freundin mit einem Schnupfenspray verwechselte. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) berichtet in einer Drug Safety Mail, dass der Mann „nach Verabreichung von vermutlich zwei bis vier Sprühstößen à 200 µg Fentanyl“ atemdepressiv und bewusstlos wurde und sich erbrach. Beim Eintreffen der Rettungskräfte war er der AkdÄ zufolge reanimationspflichtig und verstarb letztlich an den Folgen einer massiven Aspiration.
Die Freundin des Verstorbenen erhält Fentanyl gegen Schmerzen bei Sichelzellanämie. Die AkdÄ vermutet, dass „Sprachprobleme bei Migrationshintergrund zu der Verwechslung beigetragen“ haben könnte.
Therapieanfang mit 50 Mikrogramm Instanyl
Instanyl® ist zugelassen für die Behandlung von Durchbruchschmerzen bei Erwachsenen, die bereits eine Opioid-Basistherapie gegen ihre chronischen Tumorschmerzen erhalten. Daneben gibt es Pecfent® für die gleiche Indikation und auch Apotheken stellen Fentanyl-Nasensprays als Rezeptur her.
Instanyl® 200 Mikrogramm/Dosis ist das höchstdosierte Fentanyl-Nasenspray innerhalb der Instanyl®-Familie (Instanyl® 50 Mikrogramm/Dosis, Instanyl® 100 Mikrogramm/Dosis). Als maximale Tagesdosis empfiehlt die Fachinformation zu Instanyl® täglich bis zu vier Durchbruchschmerz-Episoden mit jeweils maximal zwei Dosen in einem Abstand von mindestens zehn Minuten zu behandeln. Die Einstellung auf die individuell erforderliche Dosis erfolgt in Titrationsschritten, wobei die Anfangsdosis von Instanyl® 50 Mikrogramm betragen sollte.
Auf Verwechslungsgefahr hinweisen
Produktinformationen und Schulungsmaterial zu Instanyl® weisen auf die Gefahr der Anwendung des Nasensprays durch andere Personen – insbesondere durch Kinder – ausdrücklich hin. Die AkdÄ empfiehlt, das Nasenspray stets in der mitgelieferten, kindersicheren Verpackung aufzubewahren.
Die AkdÄ erinnert nun Ärzte und Apotheker daran, bei Verordnung und Abgabe fentanylhaltiger Nasensprays, auf die Risiken einer Verwechslung und versehentlichen Verabreichung aufmerksam zu machen - und auch das Schulungsmaterial auszuhändigen. Zudem solle, soweit wie möglich, sichergestellt werden, dass die Informationen zur sicheren Anwendung verstanden wurden.
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