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KV-Umfrage in Baden-Württemberg
Ärzte sehen Versorgungseinschränkungen wegen Arzneimittel-Lieferengpässen
Die zunehmenden Arzneimittel-Lieferengpässe sind nicht nur im Apothekenalltag ein Problem. Auch die Ärzte bekommen sie zu spüren: Verordnungen müssen umgestellt werden, manche Arzneimittel können schlicht gar nicht mehr verordnet werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) hat ihre Mitglieder nun in einer Umfrage zu den Auswirkungen der Defekte befragt. Etwa 70 Prozent der niedergelassenen Mediziner sehen mittlere bis starke Versorgungseinschränkungen.
Die KV Baden-Württemberg (KVBW) hatte ihre Mitglieder in den vergangenen zwei Wochen online zu Arzneimittel-Lieferengpässen befragt. Teilgenommen haben 932 niedergelassene Mediziner. In der Erklärung der Umfrage heißt es: Die KVBW wird in den vergangenen Jahren immer häufiger mit Lieferengpässen von Arzneimitteln konfrontiert – auch abseits von Impfstoffen für die Grippeschutzimpfung.“
Die erste Frage ist recht allgemein gehalten: Die KV wollte von den Ärzten wissen, ob unabhängig von der Impfstoffversorgung Arzneimittel bekannt sind, die in den vergangenen Jahren nicht lieferbar waren. Wenig überraschend antworteten hier knapp 94 Prozent der Mediziner mit „Ja“. Interessant ist auch, dass die überwältigende Mehrheit der Niedergelassenen (88 Prozent) angibt, dass dieses Problem zugenommen hat.
Zu den Arzneimittelgruppen, die am häufigsten von Defekten betroffen sind, zählen die Ärzte Hypertonika, Onkologika, Antibiotika und Antidiabetika. Schließlich wollte die KV wissen, ob die Ärzte durch die Lieferengpässe eine Gefährdung der Versorgung sehen. 22 Prozent der Teilnehmer sehen eine „starke“ Gefährdung. 48 Prozent sehen immerhin noch eine „mittlere“ Gefährdung, knapp 25 Prozent machen sich eher „wenig“ Sorgen, nur 5 Prozent sehen gar keine Beeinträchtigung.
KV: Arzneimittelreserve anlegen
Eine Kommentierung des KV-Vorstandes dieses Ergebnisses liegt noch nicht vor. Die KVBW hat sich in der Vergangenheit jedoch häufiger mit Engpässen beschäftigt. KV-Chef Dr. Norbert Metka sagte beispielsweise bei einer politischen Diskussion im Dezember 2018, er habe „kein Verständnis, dass es in einem der höchst entwickelten Staaten der Welt nicht möglich ist, ausreichend Impfstoff und Arzneimittel zur Verfügung zu stellen“, berichtete damals das Ärzteblatt.
In der Umfrage teilte die KV ihren Mitgliedern mit, dass sie als Konsequenz eine Arzneimittelreserve fordere. Wörtlich heißt es in der Erklärung der Umfrage: „Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand eine nationale Arzneimittelreserve gefordert, in der für sechs Wochen der Bedarf für die wichtigsten Arzneimittel vorgehalten wird.“
1 Kommentar
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von Kritiker am 11.07.2019 um 14:22 Uhr
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