Allergiemittel im Test

Ökotest: „Keine Antihistaminika der ersten Generation!“

Stuttgart - 28.02.2019, 11:30 Uhr

Die Heuschnupfensaison hat für viele Allergiker schon begonnen. (m / Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com)

Die Heuschnupfensaison hat für viele Allergiker schon begonnen. (m / Foto: Robert Kneschke / stock.adobe.com)


22 lokale und systemische Mittel gegen Heuschnupfen hat Ökotest unter die Lupe genommen, 15-mal gab es die Note „gut“ oder „sehr gut“. Bei den übrigen gab es Abzüge für veraltete Wirkstoffe oder Konservierungsmittel. Kein Präparat fiel wegen nicht nachgewiesener Wirksamkeit durch: Diese wird bei allen Präparaten im Test als belegt angesehen.

Die Heuschnupfenwirkstoffe der Wahl sind in den Augen von Ökotest in der Akuttherapie Loratadin, Cetirizin, Azelastin und Levocabastin. Das Magazin hat die 22 meistverkauften Mittel getestet. Die festen Präparate mit den beiden systemischen Wirkstoffen Cetirzin und Loratatadin wurden durchweg mit der Bestnote „sehr gut“ bewertet. Cetirizin-Säfte von Al und Ratiopharm schnitten gut ab, Abzüge gab es für den Konservierungsstoff Propylparaben. Konservierungsmittel sorgten auch für Abzüge bei vielen topischen Antihistaminika. „Sehr gut“ gab es hier für die Azelastin-Nasensprays Vividrin® akut und Allergodil® akut. Livocab® direkt (Levocabastin) hingegen erhielt nur die Note befriedigend – es ist mit Benzalkoniumchlorid konserviert und enthält zudem PEG-Derivate, was Ökotest missfiel. Dasselbe wurde bei Livocab®-Augentropfen kritisiert. Allergodil® Augentropfen kamen noch auf die Note „gut“, außer dem Konservierungsmittel hatte Ökotest nichts auszusetzen. Ganz ohne Konservierung kommt Azela-Vision® aus, es ist in Einzeldosen verpackt, folglich gab es die Bestnote.

Keine alten Antihistaminika

Wenig halten die Tester von alten Antihistaminika – Fenistil® (Dimetinden) erhielt die Note „befriedigend“. Die Wirksamkeit sei zwar auch belegt, hinsichtlich der Nebenwirkungen seien aber die neueren Wirkstoffe zu bevorzugen, so Ökotest. Das Magazin hatte sich wie gewohnt bei pharmazeutischen Themen fachliche Unterstützung von Professor Manfred Schubert-Zsilavecz aus Frankfurt geholt. Auch Ketotifen (Zaditen® ophta) ist für Ökotest nicht die erste Wahl.

Besser Mometason und Fluticason als Beclometason

Vorbeugend ist laut Ökotest zudem Cromoglicinsäure eine Option, am besten die einzeln dosierten Präparate. Im Test waren das Präparat von Ratiopharm und Vividrin Iso Edo®. Cromohexal® im Mehrdosenbehältnis bekam die Note „gut“ – Grund für den Abzug war wieder Benzalkoniumchlorid.

Nasale Glucocorticoide werden für Erwachsene grundsätzlich für die Dauertherapie auch als geeignet erachtet – die Wirksamkeit gilt als belegt. Die getesteten Präparate schnitten aber nur mittelprächtig ab. Bei Mometahexal® (Mometason) und Otri-Allergie® (Fluticason) sorgten Benzalkoniumchlorid und PEG bzw. PEG-Derivate für Abzüge. Es gab die Note „befriedigend“. Ratioallerg® kam nur auf „ausreichend“. Neben den Abzügen für Konservierungsmittel hat der Wirkstoff Beclometason eine höhere systemische Verfügbarkeit als die beiden neueren Mometason und Fluticason. Ökotest rät daher zu den beiden letzteren.

Pseudoephedrin – ein „beunruhigender Wirkstoff“

Abgeraten wird ganz klar von Mitteln mit Pseudoephedrin – in den Augen von Ökotest ein „beunruhigender Wirkstoff“. Zwar sei kein Präparat im Test gewesen, auf dem Markt befinden sich aber welche. Gemeint ist Reactine® duo. Ökotest verweist auf die Nebenwirkungen und das „grundsätzlich“ schlechte Nutzen-Risiko-Verhältnis.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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1 Kommentar

antuhistaminika

von angela tieger am 07.07.2019 um 13:00 Uhr



wo finde ich denn nun die empfohenen antihistaminika
dank&gruß
angela tieger

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