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Gesundheitspolitische Folgen des Brexits
FDP sorgt sich um britische Versandapotheken
Keine Hinweise auf unüberbrückbare Versorgungsprobleme
Sodann wendet sich Gebhard den konkreten Fragen zu. Zum Thema britische Versandapotheken schreibt er:
Sofern keine entsprechenden Vereinbarungen im Rahmen der Brexitverhandlungen geschlossen werden, wird ein Versand von Arzneimitteln durch im Vereinigten Königreich ansässige Versandapotheken nach Deutschland nicht mehr zulässig sein. Der Bundesregierung ist nicht bekannt, wie viele Versandapotheken mit Sitz im Vereinigten Königreich Arzneimittel nach Deutschland versenden. Relevante Auswirkungen auf die Versorgungssituation der Verbraucher in Deutschland infolge der Einstellung der Vertriebstätigkeit der Versandapotheken im Vereinigten Königreich nach Deutschland werden nicht gesehen“.
Zentrale Zulassungen verlieren Gültigkeit für UK
Was die zentralen Zulassungen für Arzneimittel betrifft, so heißt es in der Antwort, dass diese von der Europäischen Kommission erteilten Zulassungen nur EU-weit gültig sind. Bei einem Austritt ohne Abkommen würden sie daher im Vereinigten Königreich ihre Geltung verlieren. Es läge dann im Verantwortungsbereich des Vereinigten Königreichs, entsprechende Regelungen zu schaffen, die die weitere Gültigkeit zentraler Zulassungen sicherstellen. Vorbild könnte hier die Schweiz sein.
Auch als sogenannter Reference Member State (RMS) in dezentralen Zulassungsverfahren komme das Vereinigte Königreich, wenn es nicht mehr der EU oder dem Europäischen Wirtschaftsraum angehört, nicht mehr in Betracht. Entsprechend müsse die RMS-Funktion auf andere EU-Mitgliedstaaten übertragen werden. Eine solche Übertragung sei bereits zum jetzigen Zeitpunkt möglich und die Bundesregierung bereite sich auch auf den damit möglicherweise einhergehenden Mehraufwand für die deutschen Arzneimittelzulassungsbehörden vor, schreibt Gebhardt. Die EMA habe überdies bereits Co/Rapporteurschaften für zentrale Arzneimittelzulassungen auf andere Mitgliedstaaten verteilt.
FDP: Mangelndes Problembewusstsein
Was die von der FDP erfragten Gefahren für die Arzneimittelversorgung betrifft, so schreibt der Staatssekretär: „Derzeit gibt es keine konkreten Hinweise darauf, dass der Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union in Deutschland zu unüberbrückbaren Problemen in der Versorgung mit Arzneimitteln führen wird.“
Für die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christine Aschenberg-Dugnus ist die Antwort der Bundesregierung „ein Beleg für mangelndes Problembewusstsein“. Auch sechs Monate vor dem Brexit, gebe es laut Regierung keine konkreten Hinweise darauf, dass der Austritt Großbritanniens aus der EU in Deutschland zu Problemen in der Arzneimittelversorgung führen würde. „Warnungen, etwa der europäischen Arzneimittelagentur, werden dabei anscheinend ausgeblendet“, so Aschenberg-Dugnus. „Was wir jetzt brauchen sind keine schwammigen Antworten, sondern einen konkreten Masterplan über ein zu erwartendes Austrittsszenario."
2 Kommentare
Die Fürsorger
von Sven Larisch am 25.10.2018 um 10:01 Uhr
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schön
von Karl Friedrich Müller am 24.10.2018 um 13:14 Uhr
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