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Eskalation – aber wie?
ABDA-Livetalk zum Entwurf des Lieferengpass-Gesetzes
Mit seinem Entwurf eines Lieferengpass-Gesetzes hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach bei der Apothekerschaft einen Nerv getroffen. Nicht nur, dass die Kolleginnen und Kollegen die 50 Cent Aufwandsentschädigung, die sie für das Management bestimmter Lieferengpässe bekommen sollen, als Beleidigung empfinden – sie nehmen dem Minister auch übel, dass er den Handlungsspielraum der Apothekenteams bei der Rezeptbelieferung im Vergleich zu den erleichterten Abgaberegeln aus der Pandemie wieder deutlich beschneiden will.
Der Druck auf ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wächst: Beim Facebook-Livetalk, den die ABDA regelmäßig veranstaltet, wurde sie gleich mehrfach gefragt, was sie nun tun wolle, um im laufenden Gesetzgebungsprozess doch noch spürbare Impulse zugunsten der Apothekerschaft zu setzen. Overwiening antwortete darauf, dass man eskalieren werde. Welche Elemente dieser Plan enthalten wird, ließ sie jedoch weitgehend offen. Klar ist wohl, dass die Apotheken deutschlandweit angehalten werden sollen, ihre Patienten auf die Missstände aufmerksam zu machen. Sollte der Punkt erreicht sein, an dem eine Regelungslücke bei den erleichterten Abgaberegeln unvermeidbar wird, sollen die Teams die Menschen darüber informieren, dass es auf das Konto der Politik geht, wenn sie diese bald nicht mehr versorgen können. Ziel müsse es jedoch sein, diesen Zustand zu verhindern – daher versuche die ABDA jetzt, Abgeordnete zu mobilisieren, damit diese zum Beispiel über einen Änderungsantrag die ersehnte Regelung in ein anderes Gesetzgebungsverfahren einschleusen, das früher abgeschlossen sein wird als das zum ALBVVG. Überdies dränge die Standesvertretung nach wie vor auf eine Audienz beim Minister, um ihre Anliegen erneut vortragen zu können. Auch die Ärzte in der Fläche will Overwiening mitnehmen. Denn anders als die Kassenärztliche Bundesvereinigung, die den Wegfall der vereinfachten Austauschregeln für Apotheken gefordert hatte, seien die Praxen vor Ort durchaus dankbar dafür, dass die Apotheken derzeit noch ohne viel Aufhebens auf Alternativen ausweichen können, wenn das verordnete Präparat nicht verfügbar ist. |
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