Gesundheitspolitik

Protest in Hessen wirkt

Koalitionsvertrag von CDU und SPD würdigt Apotheken

mik | Der Hessische Apothekerverband hatte sich mit seinen Protestaktionen besonders hervorgetan. Der Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD, der am Donnerstag veröffentlicht wurde, scheint das zu honorieren und bekennt sich klar zu inhabergeführten Apotheken.

Das Engagement der Apothekerschaft hat sich offenbar im Koali­tionsvertrag niedergeschlagen. So schreiben die Parteien, dass sie sich auf Bundesebene dafür einsetzen wollen, die „Gebührenordnung“ – neben der von Ärzten und Zahnärzten – auch für Apotheker zu erhöhen. „Die Versorgung mit Apotheken muss nachhaltig gewährleistet sein. Drohende Engpässe müssen schnell erkannt und diesen entgegengewirkt werden“, heißt es. Explizit wird dabei unterstrichen: „Die Kompetenz von Apothekerinnen und Apothekern sowie von angestellten Kräften ist unersetzbar, daher setzen wir auf inhabergeführte Apotheken vor Ort. Wir befürworten die Ausweitung von Ausbildungsstätten für PTAs, vor allem in Nordhessen.“

Der Hessische Apothekerverband (HAV) begrüßte den Koalitions­vertrag. Der Vorsitzende Holger Seyfarth dankte den Parteien für die Positionen. Sie hätten den Handlungsdruck erkannt und würden nun entschlossen handeln.

Verdienst der hessischen Apothekerschaft

Ein HAV-Sprecher erklärte, es sei „mit Blick auf die Apotheken Verdienst der hessischen Apothekerschaft, die in diesem Jahr dreimal mit ihren Teams – teilweise gegen die Widerstände von Kammer und Berlin – auf die Straße gegangen ist“. Man habe als HAV intensive Gespräche mit den Verantwortlichen der demokratischen Parteien im Hessischen Landtag geführt, viele Apotheker:innen hätten Lokalpolitikern und Bundestagsabgeordneten Einblicke in den Apotheken-Alltag gewährt. Betont wird „das gute Netzwerk des HAV zu wichtigen hessischen Playern in der Ministerpräsidentenkonferenz und der Bundesregierung“, das dazu beigetragen habe, „dass wir dieses grandiose Ergebnis im Koalitionsvertrag stehen haben“. Dies habe „Strahlkraft für die gesamte Apothekerschaft in der Bundesrepublik und unsere weiteren anstehenden Protestaktivitäten“. Der Vertrag, der am 18. Dezember unterschrieben werden soll, sieht auch die Einführung von Stationsapothekern vor. Die gibt es bislang nur in Niedersachsen. |

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