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Wirtschaft
Berlin beschließt Pharmastrategie
Lauterbach: „Modernisierungskurs in der Gesundheitspolitik“ – doch die Reaktionen aus der Branche sind gemischt
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte dazu, dass man „den Modernisierungskurs in der Gesundheitspolitik konsequent“ durchhalte. Mit der Strategie werde Deutschland „im Wettbewerb der Wissenschaft international wieder ganz oben mitspielen“.
Pharma als Leitindustrie
Die pharmazeutische Industrie wird in dem Papier als „Schlüsselsektor und Leitindustrie der deutschen Volkswirtschaft“ bezeichnet. Wesentliche Bestandteile der Strategie sind, dass klinische Prüfungen und Digitalisierung im Gesundheitswesen beschleunigt und Zulassungsstrukturen gestärkt werden. Es sollen aber auch „Anreize für die Pharmaproduktion“ geschaffen werden und „verlässliche Rahmenbedingungen“.
Die Reaktionen aus der Branche waren gemischt. Pro Generika kritisierte in einer Pressemitteilung, dass damit zwar der Standort, nicht aber die Grundversorgung gestärkt werde. Das Problem der Lieferengpässe werde nicht angegangen. Das Vorgestellte sei nicht neu, sondern „eine Ansammlung bereits auf den Weg gebrachter Maßnahmen“, so Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika. Dies reiche aber nicht aus, „um die Versorgung zu stabilisieren“.
Der Verband der forschenden Arzneimittelhersteller (Vfa) hingegen sieht in der Pharmastrategie „eine große Chance für den Standort Deutschland – für die Industrie, gesamtwirtschaftlich und für die Stärkung unserer technologischen Souveränität“. Das sagte der Präsident des Verbands, Han Steutel. Das Signal sei „dringend notwendig“ für „wichtige Innovationsaktivitäten“.
„Anerkennung tut gut“
Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH), Hubertus Cranz, erklärte, die Anerkennung als eine Leitindustrie der deutschen Volkswirtschaft „tut gut“. Eine derartige „Wertschätzung“ sei „lange vermisst“ worden. Aber nun müssten „konkrete Schritte folgen und vor allem neue Belastungen vermieden werden“. |
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