Gesundheitspolitik

„E-Rezept-ready“

Gematik listet alle Apotheken

jb | Alle Apotheken können nun E-Rezepte über die Gematik-App erhalten – auch wenn sie sich bislang nicht selbst als „E-Rezept-ready“ gemeldet haben.

Seit geraumer Zeit sind Apotheken aufgefordert, sich im Apo­thekenportal der Gedisa als „E-Rezept-ready“ zu markieren. Denn nur so können sie von Patient:innen, die tatsächlich E-Rezepte erhalten und diese über die App der Gematik einlösen wollen, dort auch gefunden werden. Dass das nicht alle getan haben, war dem TI-Dashboard der Gematik zu entnehmen. Denn die Zahl der Apotheken, die diesen Status offiziell haben, lag immer unter der Apothekenzahl. (Nun wird dieser Wert gar nicht mehr angezeigt). Man konnte aber trotzdem davon ausgehen, dass die ganz große Mehrheit schon seit dem vergangenen Jahr technisch in der Lage ist, E-Rezepte zu verarbeiten.

Alle Apotheken nun über die App erreichbar

Nun hat die Gematik die Sache selbst in die Hand genommen. Auch wenn die meisten Apotheken die manuelle Eingabe bereits erledigt hatten: Laut einer Mitteilung der Gematik vom vergangenen Donnerstag ist davon unabhängig das digitale Einlösen in der neuesten Version der App für alle Apotheken freigeschaltet worden. Apotheken seien daher jetzt aufgefordert, besonders auf digital eingelöste E-Rezepte in ihrem Warenwirtschaftssystem zu achten und diesen Eingangskanal regelmäßig zu prüfen.

Davon, dass der Posteingang in den kommenden Tagen explodiert, ist aber erst einmal nicht auszugehen. Denn die Gematik-App wurde laut TI-Dashboard bislang nur knapp 594.000 (Stand 27.07.2023) heruntergeladen. Außerdem sind die Arztpraxen weiterhin zurückhaltend. Demnach hatten nur 4541 medizinische Einrichtungen innerhalb der letzten Woche mindestens eine Interaktion mit dem E-Rezept-Fachdienst. Der höchste in diesem Jahr erreichte Wert lag bei 5608 Anfang des Monats. Bei den Apotheken sind es knapp über 9000, die jeweils eine Interaktion mit dem Fachdienst innerhalb der letzten Woche hatten, sprich ein E-Rezept erhalten haben. Die Zahl der ein­gelösten E-Rezepte lag am 28. Juli (00.30 Uhr) bei 2.510.532. Der Anstieg ist stetig, aber sehr langsam.

Die seit 1. Juli bestehende Möglichkeit, die elektronischen Verordnungen auch mittels der Versichertenkarte einzulösen, hat die Dynamik überhaupt nicht ver­ändert. Dieser Weg stellt neben der Gematik-App und dem Papierausdruck die dritte Möglichkeit dar, E-Rezepte einzulösen.

Einlösewege nicht bekannt

Bekannt sind die verschiedenen Einlösewege aber nicht. Laut einer YouGov-Umfrage, über die Handelsblatt Inside berichtete, wissen viele Menschen gar nicht, wie sie E-Rezepte einlösen können. Fast die Hälfte (47 Prozent) der 662 Befragten gab das an. 37,5 Prozent wissen der Erhebung zufolge, wie es geht, aber nur 11 Prozent haben bereits ein E-Rezept eingelöst. Knapp 5 Prozent haben noch nie vom E-Rezept gehört. |

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