Wirtschaft

Zantac: Klage abgewiesen

Sanofi muss Boehringer nicht entschädigen

dpa/az | Auch in Präparaten mit Ranitidin waren Verunreinigungen mit Nitrosaminen nachgewiesen worden. Zahlreiche Patient:innen hatten deshalb wegen eines möglicherweise erhöhten Krebsrisikos geklagt. Hersteller Sanofi muss aber nicht für eventuelle finanzielle Forderungen der privaten Kläger in den USA aufkommen. Ein Gericht wies eine entsprechenden Forderung des deutschen Unternehmens Boehringer Ingelheim zurück. Sanofi hatte Zantac von Boehringer übernommen.

Im Entschädigungsstreit mit Boehringer Ingelheim rund um das in die Schlagzeilen geratene Medikament Zantac, mit dem Wirkstoff Ranitidin, kann der französische Pharmakonzern Sanofi aufatmen. Das Gericht der Internationalen Handelskammer habe die Klage des deutschen Herstellers zurückgewiesen, teilte Sanofi am Dienstag mit. Die Franzosen sind demnach nicht verpflichtet, Boehringer für mögliche Verluste im Zusammenhang mit den zu Zantac in den USA laufenden Rechtsstreitigkeiten zu entschädigen. Die Entscheidung sei endgültig und unanfechtbar, hieß es.

Sanofi gab sich zuversichtlich, sich vor Gericht in den USA weiter erfolgreich verteidigen zu können. Der Konzern verwies auf ein Urteil eines US-Bundesgerichts vom Dezember. Dieses hatte festgestellt, dass die Klagen gegen das Magen- und Sodbrennenmittel wegen angeblicher Krebsrisiken nicht wissenschaftlich fundiert seien und es keine zuverlässigen Beweise für die von den Klägern behaupteten Schäden gebe. Inzwischen haben laut Sanofi deshalb Zehntausende ihre Ansprüche aufgegeben.

Keine weiteren Kommentare von Boehringer

2017 hatte Sanofi sein Geschäft mit der Tiergesundheit gegen das Consumer-Health-Care-Geschäft von Boehringer eingetauscht. Dabei übernahmen die Franzosen auch die von Boehringer im Jahr 2006 erworbenen Rechte an der OTC-Version von Zantac in den USA.

Boehringer teilte mit, man habe die Entscheidung des Schiedsgerichts zur Kenntnis genommen. Da das Verfahren Vertraulichkeitsbestimmungen unterliege, könne das Unternehmen keine weitergehenden Kommentare abgeben. |

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