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Der Nutzen zeigt sich im Regelbetrieb
E-Rezept: Zwischenergebnis der Begleitstudie der E-Rezept-Enthusiasten
Seit Ende Juni läuft ein Förderprogramm der E-Rezept-Enthusiasten. Teilnehmen können Ärzte und Apotheker, die das E-Rezept bereits in die Regelversorgung eingeführt haben und bereit sind, an der wissenschaftlichen Begleitstudie der OTH Amberg/Weiden teilzunehmen und ihre Erfahrungen dort zu teilen. Ziel der Studie ist es, möglichst viele Erkenntnisse vonseiten der Arztpraxen, Apotheken und Patienten zu gewinnen, um etwaige Stolpersteine in der täglichen Umsetzung zu evaluieren und beseitigen zu können. Am Rande der Expopharm wurde nun ein erstes Zwischenergebnis dieser Begleitstudie vorgestellt.
Überwiegend zufrieden bis sehr zufrieden
Seit dem Start des Programms haben sich 93 Teilnehmer über eine Befragung für die Förderung qualifiziert. Von den 93 gültigen Befragungen stammten 71 aus Arztpraxen, 22 aus Apotheken. Die Arztpraxen stellten durchschnittlich 317 E-Rezepte innerhalb von zwei Wochen aus. Bei den befragten Apotheken wurden innerhalb der zwei Wochen des Förderprogramms im Mittelwert 335 E-Rezepte eingelöst. Die Mehrheit der Praxen gab an, die Apotheken zu kennen, in denen die ausgestellten Rezepte landen würden. Die Apotheken gaben sogar durchweg an, die ausstellenden Arztpraxen zu kennen.
Die Teams in den Apotheken und Praxen sind der Auswertung zufolge überwiegend zufrieden bis sehr zufrieden oder mindestens neutral gegenüber dem E-Rezept eingestellt. Ein Großteil der Praxen will künftig nur noch E-Rezepte ausstellen – in Zukunft auch papierlos mittels eGK oder über die App. Das unterstreiche, was König auch in seiner täglichen Praxis sieht – der Apotheker unterstützt derzeit zahlreiche Arztpraxen bei der Einführung: „Nutzen kommt durch Nutzung.“ Es mache einen großen Unterschied, ob eine Praxis mal ein E-Rezept ausstellt beziehungsweise eine Apotheke mal eins beliefert oder ob E-Rezepte in der Regelversorgung zum Einsatz kommen.
Es kommt auf die Software an
Laut König gibt es aber auch große Unterschiede in Bezug auf die E-Rezept-Funktionalität bei den jeweiligen Primärsystemen. Er rät den Kollegen, die Probleme haben, sich einmal umzusehen. „Man kann sich ja auch nicht nur beschweren, dass es klappert, wenn man mit einem Trabbi über die Autobahn fährt. Dann muss man vielleicht darüber nachdenken, ob man nicht ein neues Auto braucht.“
König ist zudem der Meinung, dass die Übertragung der E-Rezepte mittels elektronischer Gesundheitskarte den Apotheken eine große Chance bietet, die aber zu wenig kommuniziert wird: Im Regelfall befindet sich nämlich auf der Karte auch der Medikationsplan, wenn vorhanden. Wenn die eGK in der Apotheke zu E-Rezept-Abruf gesteckt werde, könnte die Apotheke das mit einem Update des Medikationsplans verbinden. Aktuell gebe es hier noch die Hürde, dass der Patient zur Freigabe des Medikationsplans eine PIN benötigt. Nach einmaligem Abruf kann dann einem Zugang ohne PIN zugestimmt werden. Königs Wunsch wäre hier, dass eine Freigabe ohne PIN voreingestellt wird, wenn gewünscht könne er dann nachträglich eingerichtet werden. Diese niedrigschwellige Nutzungsmöglichkeit des Medikationsplans würde die Nutzung des E-Rezepts in andere Dimensionen von Patientennutzen bringen, so König. |
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