Apotheker helfen bei Typ-2-Diabetes

mp | Diabetes mellitus gilt als Volkskrankheit, acht Millionen Deutsche leiden daran. Gut, dass Apotheker ihre Patienten optimal begleiten können, bald vielleicht noch intensiver: Die neueste Nationale Versorgungsleitlinie (NVL) Typ-2-Diabetes stärkt nämlich die Rolle der Pharmazeuten. Erste Teile der Leitlinie wurden in diesem Jahr veröffentlicht. Die Autoren empfehlen Ärzten, individuelle Therapieziele der Patienten nachvollziehbar für Apotheker zu dokumentieren. Zudem schreiben sie, dass Polymedikation bestimmten Therapiezielen im Weg stehen kann. Als Lösungen nennen sie Medikationsanalysen und –managements. Wie auch in älteren Leitlinien beginnt jede Diabetes-Typ-2-Therapie mit Lebensstiländerungen. Die Evidenzlage zeigt, dass die Mortalität bei Diabetikern am effektivsten sinkt, wenn sie sich 150 bis 300 Minuten pro Woche bei mittlerer Intensität – wie zum Beispiel beim strammen ­Gehen – bewegen. Auch Apotheker können ihre Patienten zu mehr Bewegung ermuntern. Wichtig ist, so die Präsidentin der Deutschen Diabetes­gesellschaft Prof. Monika Kellerer, ­Patienten klar zu machen, dass „jede Bewegung zählt.“ Im Vergleich zu älteren Leit­linien wird in der neuen Nationalen Versorgungsleitlinie ein später Beginn der Insulintherapie empfohlen, die intensivierte Insulintherapie ist die zuletzt erwogene Option. Dennoch ist eine Reihe der Typ-2-Diabetiker insulinpflichtig. An der Einstichstelle kommt es häufig zu Lipodystrophien, vor allem dann, wenn Patienten diese nicht regelmäßig wechseln und Nadeln ­erneut verwenden, sodass diese stumpf werden. Das betroffene Gewebe resorbiert Insulin langsamer. Patienten dürften demnach nicht abrupt die Einstichstelle wechseln, da sonst Hypoglykämien drohen. Beim Wechsel ist der Blutzucker sorgfältig zu beobachten und gegebenenfalls die Medikation anzupassen. ­Meiden Patienten die Lipodystrophie-Areale für mehrere Monate, normalisiert sich das Gewebe wieder. |