Wirtschaft

Zur Rose füllt Kriegskasse

Rx-Anteil von über 10 Prozent angepeilt

ts | Mit einer Kapitalerhöhung hat die Schweizer Zur Rose-Gruppe, zu der auch der niederländische Versender DocMorris gehört, 188,5 Mio. Franken an frischem Kapital eingenommen.

In einer Blitzaktion hat die Zur Rose-Gruppe vergangene Woche eine Kapitalerhöhung über die Bühne gebracht. Wenige Stunden nach der Ankündigung der Finanztransaktion verkündete das Unternehmen bereits deren erfolgreichen Abschluss: Demnach wurden 650.000 neue Namensaktien im Nennwert von jeweils 30 Franken zu einem Preis von 290 Schweizer Franken je Anteilsschein bei institutionellen Investoren platziert. Den Bruttoerlös gibt das Unternehmen in einer Kapitalmarktmitteilung mit 188,5 Mio. Franken an. Die neuen Aktien werden voraussichtlich ab dem 13. Dezember an der SIX Swiss Exchange gehandelt.

Wie schon in der Vergangenheit will Zur Rose das frische Geld in die Stärkung seiner Marktposition investieren. Bemerkenswert ist, dass ein Teil des Geldes „in den weiteren Ausbau der Kapazitäten zur Absicherung der Volumen­bewältigung eines über die kommunizierten Ziele hinausgehenden eRx-Wachstums“ gesteckt werden soll. Bislang war das Management davon ausgegangen, dass die Online-Durchdringung von Rx-Medikamenten in Deutschland durch die Einführung des E-Rezepts am 1. Januar 2022 „über drei bis fünf Jahre ein Niveau von rund zehn Prozent“ erreichen könnte, „mit weiterem Potenzial über diesen Zeitraum hinaus“. Nach der neuen Sprachregelung bereitet sich Zur Rose nun darauf vor, dass die Marktdurchdringung höher ausfallen könnte.

Darüber hinaus teilte Zur Rose mit, dass das Geld aus der Kapitalerhöhung „in die Technologiepotenziale“ des Unternehmens fließen soll. Im Fokus stehe dabei der Aufbau des nach eigenen Angaben „führenden Online-Gesundheitsökosystems und die weitere Optimierung der Benutzerfreundlichkeit“.

Schließlich will Zur Rose in Europa weiter expandieren und sein Produktportfolio „in bereits erschlossenen Märkten ausdehnen“. Der OTC-Markteintritt in Frankreich sei am 22. November 2021 erfolgt. In diesem Zusammenhang beabsichtige die Gesellschaft, die Nettoerlöse aus der Transaktion zur Finanzierung „zusätzlicher Marktopportunitäten“ zu verwenden. |

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