Gesundheitspolitik

Druck beim Schulgeld

Gesundheitsminister fordern Spahn zum Handeln auf

TRAUNSTEIN (cha) | Darüber, dass für die Ausbildung in Gesundheitsfachberufen kein Schulgeld mehr verlangt werden sollte, wird schon länger diskutiert. Nun hat die Gesundheitsministerkonferenz das Bundesgesundheitsministerium aufgefordert, eine bundeseinheitliche Regelung zu schaffen.
Foto: Pressestelle des Hamburger Senats
Cornelia Prüfer-Storcks: Auch Krankenkassen sollen bezahlen.

PTA dringend gesucht – das könnte auch daran liegen, dass PTA-Schüler an privaten Schulen einiges an Schulgeld hinblättern müssen, während in anderen Ausbildungsberufen ein zumindest kleiner Geldsegen lockt. Für die Apotheker war es daher durchaus erfreulich, dass im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD die Abschaffung des Schulgelds vorgesehen ist. Dort steht wörtlich: „Wir wollen das Schulgeld für die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen abschaffen, so wie es in den Pflegeberufen bereits beschlossen wurde.“ Im Mai 2018 hieß es dann aus dem Ministerium, dass die Umsetzung dieses Vorhabens „noch dauert“, und seither war nicht mehr viel davon zu hören.

Auf Landesebene gibt es allerdings durchaus Projekte, die den Schulbesuch zumindest günstiger machen, beispielsweise in Nordrhein-Westfalen und Bayern. Doch darauf wollen sich die Gesundheitsminister der Länder nicht verlassen. Bei der Gesundheitsministerkonferenz in der vergangenen Woche in Leipzig beschlossen sie einstimmig, dass das Schulgeld für Gesundheitsberufe abgeschafft werden soll. An das Bundesgesundheitsministerium erging die Aufforderung, bis Ende des Jahres eine bundeseinheitliche Regelung vorzulegen.

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) bezifferte die Kosten laut der Ärzte Zeitung auf rund 80 Mio. Euro pro Jahr. Zur Finanzierung sollten auch die Krankenkassen mit herangezogen werden, da sie schon jetzt die Kosten für das Schulgeld an Einrichtungen zahlten, die zu Kliniken gehörten, äußerte Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) dazu. |

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