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Therapien im Gespräch
Aller guten Dinge sind nicht drei
Gefürchteter Triple Whammy
Als Triple Whammy (whammy = Angriff, Schlag, Hammer) wird der gleichzeitige Einsatz eines ACE-Hemmers oder Angiotensin-II-Rezeptorblockers (Sartane) mit einem Diuretikum und einem nichtsteroidalen Antirheumatikum (NSAR) bezeichnet. Das NSAR kann die Wirkung des Antihypertonikums teilweise aufheben und birgt ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse. Vor allem aber besteht bei dieser Kombination die Gefahr einer akuten Niereninsuffizienz.
Diuretika können durch die Reduktion von Plasmavolumen die renale Durchblutung vermindern. ACE-Hemmer und Sartane hemmen die efferente renale arterioläre Vasokonstriktion und senken auf diese Weise den glomerulären Filtrationsdruck. Die ansonsten durch Prostaglandine aufrechterhaltene Vasodilatation der afferenten renalen Arteriole wiederum wird durch das NSAR gestört. Den Nieren wird damit die Fähigkeit genommen, den glomerulären Filtrationsdruck durch zwei Mechanismen zu regulieren. Dieser kann so stark sinken, dass es zu einem akuten Nierenversagen kommt.
Aus diesem Grund sollte die Nierenfunktion unter dieser Dreierkombination regelmäßig kontrolliert werden. Zu den Risikofaktoren zählen bestehende Herz- oder Niereninsuffizienz, hohes Alter, Diabetes mellitus, starkes Schwitzen, Durchfall und Erbrechen. Die Patienten sollten immer auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten und die Einnahme zusätzlicher NSAR (z. B. versteckt in Erkältungsmitteln) vermeiden. Paracetamol und topische NSAR sind Alternativen aus dem OTC-Bereich, Metamizol und schwache Opioide wie Tramadol oder Tilidin sind Rx-Optionen. Auch der Wechsel des Blutdrucksenkers auf einen Calcium-Antagonisten sollte in Betracht gezogen werden. (DAZ 30, S. 44) |
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