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Arzneimittel und Therapie
Cannabis bringt Blutzucker auf Abwege
Gefahr von Ketoazidosen bei Patienten mit Typ-1-Diabetes
Untersuchungen zufolge könnte Cannabis die Insulin-Sensitivität erhöhen und die Funktion der Betazellen verbessern. Andererseits existieren Fallberichte über wiederholte Ketoazidosen bei Menschen mit Typ-1-Diabetes, die Cannabis konsumierten. Dies nahm eine Arbeitsgruppe im US-Bundesstaat Colorado, wo sowohl die medizinische Anwendung von Cannabis als auch der Konsum zu Genusszwecken legal sind, zum Anlass für eine systematische Untersuchung. Hierzu wurde erwachsenen Typ-1-Diabetikern ein Fragebogen ausgehändigt. Darin sollten sie neben Angaben zu Demografie, Krankengeschichte und dem Auftreten von Diabetes-assoziierten Komplikationen auch Auskunft über ihren Cannabis-Konsum geben. Zudem wurde der HbA1c-Wert bestimmt. Von den 450 Patienten, die den Fragebogen ausfüllten, gaben 134 an, Cannabis zu konsumieren. Hospitalisierungspflichtige diabetische Ketoazidosen in den letzten zwölf Monaten traten in der Cannabis-Gruppe bei 28 Personen (20,9%) auf, in der Gruppe der Nicht-Konsumenten bei 26 Personen (8,2%): Das Risiko für Ketoazidosen infolge schwerer Hyperglykämien war also mehr als verdoppelt. Der HbA1c-Wert lag in der Cannabis-Gruppe nach Adjustierung für Alter, Einkommen und Insulin-Applikationsmethode durchschnittlich um 0,41 Prozentpunkte höher. Die Autoren betonen angesichts der geringen Fallzahl und der durch die Selbstauskunft mittels Fragebogen bedingten Ungenauigkeit der Ergebnisse die Notwendigkeit größerer, multizentrischer Studien. |
Quelle
Akturk HK et al. Association Between Cannabis Use and Risk for Diabetic Ketoacidosis in Adults With Type 1 Diabetes. JAMA Intern Med 2018; doi:10.1001/jamainternmed.2018.5142
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