DAZ aktuell

Apothekenzahl sinkt und sinkt und sinkt

157 Betriebsstätten weniger – allein im ersten Halbjahr

tmb | Immer schneller nimmt die Zahl der Apotheken in Deutschland ab. Während sie 2016 um 226 sank, betrug das Minus im vergangenen Jahr 275. Nun liegen der DAZ aktuelle Daten der ABDA vor, die aus den Meldungen der Landesapothekerkammern zusammengeführt wurden. Demnach ging die Apothekenzahl allein im ersten Halbjahr 2018 um 157 Betriebsstätten zurück.

Zum Stichtag am 30. Juni 2018 gab es in Deutschland 19.591 Apothekenbetriebsstätten, Ende 2017 waren es noch 19.748. Der Rückgang um 157 Apotheken ergibt sich aus 202 Schließungen und 45 Neueröffnungen. Im ganzen Jahr 2017 hatten 395 Apotheken geschlossen. Damit setzt das erste Halbjahr 2018 diese Entwicklung fort. Doch im Jahr 2017 gab es noch insgesamt 120 Neueröffnungen. Demgegenüber erscheint die Zahl von 45 Neu­eröffnungen im ersten Halbjahr be­sonders gering.

Foto: imago stock&people
Geschlossen – für immer. Laut ABDA-Statistik sinkt die Apothekenzahl seit einigen Jahren immer schneller. In Ostdeutschland ist der Trend noch schwach ausgeprägt.

Filialisierungstrend hält an

Von den 19.591 Apotheken, die am 30. Juni 2018 bestanden, waren 15.034 Haupt- oder Einzelapotheken und 4557 Filialen. Ende 2017 waren es noch 15.236 Haupt- und Einzelapotheken sowie 4512 Filialen. Die Zahl der Filialen ist also weiter gestiegen. Oder anders ausgedrückt: Die Zahl der Haupt- und Einzelapotheken ging mit einem Minus von 202 im ersten Halbjahr 2018 noch stärker zurück als die Gesamtzahl der Apotheken.

Die Steuerberatungsgesellschaft Treuhand war kürzlich der Frage nachgegangen, ob der Trend zur Filialisierung zu einem Ende gekommen ist (siehe DAZ 2018, Nr. 33, S. 16). Denn: Die Filialzahl stieg zuletzt nur noch langsam und es gibt immer mehr ertragsschwache Zweit- oder Drittapotheken. 900 sollen ein Betriebsergebnis von unter 25.000 Euro erwirtschaften.

Mehr Schließungen im Westen und in großen Bundesländern

Der Rückgang der Apothekenzahl im ersten Halbjahr 2018 betrifft fast alle Bundesländer. Ausnahmen bilden nur Mecklenburg-Vorpommern mit einer unveränderten Apothekenzahl und Bremen mit einem Zugewinn von einer Apotheke.

Die größten (absoluten) Rückgänge sind naturgemäß in den Ländern mit der größten Bevölkerung und den meisten Apotheken festzustellen. In Nordrhein-Westfalen sank die Zahl um 35 (zu beziehen auf 4175 Apotheken Ende Juni 2018, jeweils in Klammern angegeben), in Baden-Württemberg um 31 (2475) und in Bayern um 25 (3154). Der Trend zur sinkenden Apothekenzahl hat nun auch die ostdeutschen Länder erfasst, doch ist der Rückgang dort noch weniger stark ausgeprägt. In Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen bestanden am Ende des ersten Halbjahres „nur“ zwölf Apotheken weniger als zur Jahreswende – insgesamt betrug die Anzahl Ende Juni 2018 in diesen Ländern 2689 Apotheken. Dagegen betrug der Rückgang allein in Niedersachsen ebenfalls zwölf Apotheken (1923), in Rheinland-Pfalz sogar 14 Apotheken (994) und im Saarland vier Apotheken (294). |

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