DAZ aktuell

Zuversicht und Sorge

Prof. Dr. Stefan Laufer, Präsident der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG)

Foto: Privat
Prof. Dr. Stefan Laufer

Mit Zuversicht, aber auch mit Sorge blickt die DPhG auf das Jahr 2018. Die seit dem EuGH-Urteil bröckelnde Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente und das für die Existenz vieler Apotheken bedrohliche Gutachten zur Apothekenhonorierung zeigen deutlich, dass die Leistungen von Apothekerinnen und Apotheker für die Patienten vor Ort von der Politik nicht oder nur unzureichend gewürdigt werden. Wenn die Apotheke auf die Abgabe von Arzneimitteln reduziert wird, bleibt der Apotheker als Arzneimittelexperte, Gesundheitsberater und unverzichtbarer Ansprechpartner auf der Strecke. Soweit dürfen wir es nicht kommen lassen.

Gemeinsam mit der Bundesapothekerkammer, den Hochschullehrern und den Studierenden hat die DPhG mit großem Engagement am Kompetenzorientierten Lernzielkatalog Pharmazie – Perspektivpapier „Apotheke 2030“ (KLP-P) mitgearbeitet, der im November 2017 verabschiedet worden ist. Der Lernzielkatalog will unserem Nachwuchs nicht nur die naturwissenschaftlichen und heilberuflichen Kenntnisse in der gebotenen wissenschaftlichen Exaktheit vermitteln, sondern auch die kommunikativen Kompetenzen, die in der Apotheke beim Umgang mit Patienten benötigt werden. Ein Großteil unserer mehr als 10.000 Mitglieder arbeitet als Offizinapotheker, für die wir jährlich etwa 150 Vortragsveranstaltungen und den „Tag der Offizinpharmazie“ – dieses Jahr am 6. Oktober in Hamburg – mit relevanten Themen für die Apothekenpraxis anbieten. In diesem Jahr möchten wir unser Angebot für Offizinapotheker durch zwei Fortbildungsnachmittage zum Thema Medikationsmanagement bzw. Cannabis in der Apothekenpraxis erweitern. Und mit der Zeitschrift „Pharmakon“ erhalten unsere Mitglieder weiterhin alle zwei Monate ein wachsendes Lehrbuch von hoher Aktualität und Qualität mit zertifizierter Fortbildung. Bisher sind über 100 Themenhefte erschienen, auf die unsere Mitglieder auch online zugreifen können.

Als Wissenschaftsgesellschaft wird sich die DPhG auch 2018 auf die Fortbildung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in der Pharmazie konzentrieren.

Wir sind zuversichtlich, dass die wissenschaftliche Weiterbildung auf hohem Niveau dazu beitragen kann, dass Apothekerinnen und Apotheker als unverzichtbare Arzneimittelexperten wahrgenommen werden. |

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