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Prisma
Partnersuche per Internet
Online-Dating führt zu stabilen Beziehungen
Der Volkswirt Philipp Hergovich von der Universität Wien und ein britischer Kollege haben mehrere US-amerikanische Studien über die Stiftung von Lebenspartnerschaften und den diesbezüglichen Anteil des Online-Datings ausgewertet. Traditionell wurden Ehen durch die Eltern oder ersatzweise durch andere Familienangehörige arrangiert. Doch in den 1940er-Jahren vollzog sich ein Wechsel: Seither lernten sich die meisten zukünftigen Ehepartner über gemeinsame Freunde kennen. Aktuell verliert auch diese Strategie an Bedeutung – zugunsten der Partnersuche im Internet. Unter homosexuellen Paaren nimmt diese sogar schon seit dem Jahr 2000 die Spitzenposition ein. Dies ist umso bemerkenswerter, als die erste Dating-Website „Match.com“ erst 1995 gestartet hatte. Den letzten großen Schub gab das Portal „Tinder“ der Online-Partnersuche; von seinen 50 Millionen Benutzern macht jeder Vierte täglich ein Match. Dies spricht zwar für die Flüchtigkeit der meisten Beziehungen, aber dennoch bilden sich auch hier sehr viele feste Partnerschaften.
Soziologisch fällt beim Online-Dating in den USA Folgendes auf: Erstens finden häufiger Paare zueinander, die unterschiedlichen Ethnien angehören, sodass die Integration von Minderheiten gefördert wird. Zweitens gehen die Beziehungen seltener in die Brüche, vermutlich weil der vorherige Abgleich persönlicher Daten mithilfe von Algorithmen mehr über ein glückliches Zusammenleben aussagt als die Einschätzung von Freunden und Verwandten. |
Quelle
Ortega J, Hergovich P. The Strength of Absent Ties: Social Integration via Online Dating. arxiv.org/abs/1709.10478v1
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