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Gesundheitspolitik
Kommentar: Showdown in Berlin
Das Drama um den Versandkonflikt scheint langsam auf den Höhepunkt zuzusteuern: Am 11. Dezember will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn höchstpersönlich die ABDA-Mitgliederversammlung beehren und dort seine Pläne zur Zukunft des Apothekenwesens darlegen. Wie diese genau aussehen, ist derzeit ein streng gehütetes Geheimnis.
Grundsätzlich ist anzunehmen, dass Spahn in seinem Vorschlag die gegensätzlichen Interessen der (ausländischen) Versender und der Vor-Ort-Apotheken in Deutschland unter einen Hut bekommen will. Darin liegt das eigentliche Problem: Es geht Spahn aus verschiedenen Gründen – seine persönliche Nähe zur DocMorris-Spitze mag einer davon sein – gar nicht darum, die ausländischen Versender aus dem Rx-Markt zu drängen. Das könnte er auch mit anderen Maßnahmen als dem ungeliebten Rx-Versandverbot bewerkstelligen. Vielmehr will Spahn den Rx-Versand aus dem Ausland erhalten (und womöglich sogar fördern), gleichzeitig muss er sich aber aufgrund seines Amtes für die flächendeckende Arzneimittelversorgung einsetzen.
Vielleicht gelingt Spahn ja die Quadratur des Kreises und er zieht eine Lösung aus der Tasche, mit der am Ende alle (über-)leben können. Vielleicht versucht er aber auch, die Mitgliederversammlung mit seiner Autorität als Minister auszutricksen. Und schlägt ein Konstrukt vor, das die Gleichpreisigkeit garantieren soll, das aber den Praxistest kaum bestehen wird. Dann sollte die Mitgliederversammlung den Mut haben, dies abzulehnen. Denn ist ein schlechter Kompromiss erst einmal akzeptiert, ist der Weg zu einer guten Lösung endgültig verbaut.
Dr. Christine Ahlheim
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