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Prisma
Wodkagenuss ohne Reue?
„Entgiftung“ mit NTX
Harsha Chigurupati, dessen Familienangehörige Haupteigentümer des indischen Arzneistoffherstellers (Paracetamol, Ibuprofen u. a.) Granules India sind, hat eine Rezeptur namens NTX (d. h. „no-tox“) entwickelt, die er seiner Wodka-Marke Bellion zusetzt. NTX ist ein Gemisch des Süßholzwurzel-Wirkstoffs Glycyrrhizin mit Mannitol und Kaliumsorbat. Eine den wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügende Placebo-kontrollierte „Studie“ (n = 12) soll im Jahr 2016 den schnelleren Alkoholabbau des NTX-Wodkas bewiesen haben. Danach hatte Chigurupati, der seinen Wodka in New Jersey produziert und derzeit in elf Staaten der USA vertreibt, die behördliche Anerkennung von insgesamt acht Health claims beantragt, von denen sich fünf auf die Leber bezogen, z. B. „reduziert das Risiko von Alkohol-induzierten Lebererkrankungen“. Zwei Claims betrafen den Schutz der DNA vor einer Alkoholschädigung, ein weiterer eine antioxidative und antiinflammatorische Wirkung.
Das zuständige Alcohol and Tobacco Tax and Trade Bureau (TTB) hat diesen Antrag zwar vor Kurzem abgelehnt, aber dadurch ist NTX wieder ins Gespräch gekommen, wozu auch das deutschsprachige Online-Magazin futurezone.at (Funke-Mediengruppe) beigetragen hat. Das TTB begründete seine Entscheidung u. a. damit, dass das Kürzel NTX an Naltrexon erinnert, das zur Entzugsbehandlung von Alkoholsüchtigen eingesetzt wird. Daher könnte schon die Bezeichnung die Verbraucher in die Irre führen. |
Quellen
Kaplan S. Could There be a „Liver-Friendly“ Vodka? Sci Am; Epub 7.10.2016
Scientists develop ‚liver friendly‘ alcohol that will still give you a buzz; www.dailymail.co.uk, 23.10.2017
Spezielle Zutat soll Wodka verträglicher für Leber machen; https://m.futurezone.at, 29.10.2017
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