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Prisma
Rätselhaftes Sterberisiko nach Bluttransfusion
Wirkt Blut von Schwangeren?
In einer retrospektiven Kohortenstudie wurden 59.320 Erythrozyten-Transfusionen bei 31.118 Patienten, die von 2005 bis 2015 in sechs niederländischen Krankenhäusern behandelt worden waren, und sämtliche Todesfälle bei diesen Patienten, die innerhalb von drei Jahren nach der Transfusion aufgetreten waren, erfasst (3969, 13%). Die transfundierten Erythrozytenpräparate wurden hinsichtlich der Spender in drei Gruppen unterteilt: Männer (88%) und Frauen mit bzw. ohne vorherige Schwangerschaft (je 6%). Auf weibliche Patienten wirkten sich diese Unterschiede nur geringfügig aus: Ihre Mortalität betrug bei den Präparaten von Männern und den beiden Frauengruppen 62 bzw. 74 in 1000 Personenjahren. Die Mortalität der männlichen Patienten lag entsprechend bei 80 bzw. 78, wenn die Präparate von Männern bzw. Frauen ohne vorherige Schwangerschaft stammten, aber bei 101, wenn die Präparate von vorher schwanger gewesenen Frauen stammten. Durchschnittlich hatten die Männer ein 13% höheres Mortalitätsrisiko, wenn das transfundierte Erythrozytenpräparat von einer schwanger gewesenen Frau statt von einem Mann stammte. Wenn der männliche Patient unter 50 Jahre alt war, war dieses Risiko nochmals erhöht.
Ob diese Ergebnisse zufällig sind oder nicht, lässt sich derzeit nicht sagen. Es liegt nahe, an eine langfristige Immunreaktion als Ursache zu denken. Da die Erythrozytenpräparate frei von Leukozyten sind, gibt es jedoch keine Anhaltspunkte für eine mögliche Immunogenität. |
Quelle
Caram-Deelder C et al. Association of Blood Transfusion From Female Donors With and Without a History of Pregnancy With Mortality Among Male and Female Transfusion Recipients. J Am Med Assoc 2017;318(15):1471-1478
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