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Prisma
Mit Magnesium unterversorgt?
Laut Metaanalyse senkt Magnesium Krankheitsrisiken
Laut dem Ernährungsbericht 2000 der DGE nimmt der Durchschnitts-Deutsche (w/m) täglich 347 bzw. 387 mg Magnesium auf. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) sieht daher den Bedarf von 300 bzw. 350 mg/d bei Erwachsenen als gedeckt an und hält eine Mg-Supplementation nicht für gesundheitsförderlich. Insbesondere sieht es keine Kausalität zwischen einem Mg-Mangel und einem erhöhten Herzinfarktrisiko oder der Pathogenese des Diabetes Typ 2 („Verwendung von Mineralstoffen in Lebensmitteln“, 2004). Erst im Dezember 2016 hat das BfR vor mehreren Mg-haltigen Nahrungsergänzungsmitteln gewarnt („Magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel: Häufig überdosiert!“).
Die aktuelle chinesische Metaanalyse ergab hingegen nach der Auswertung von 40 einschlägigen prospektiven Studien mit über einer Million Teilnehmern, dass eine um 100 mg/d höhere Mg-Aufnahme das Risiko eines Herzversagens oder eines Schlaganfalls um 22% bzw. 7% reduzierte; das Risiko für einen Typ-2-Diabetes sank um 19%, die Gesamtmortalität um 10%. Hingegen hatte die höhere Mg-Aufnahme auf das Risiko für die koronare Herzkrankheit oder kardiovaskuläre Krankheiten insgesamt keinen statistisch signifikanten Einfluss.
Von den ausgewerteten Studien waren 22 in den USA, sieben in Europa, sechs in China und fünf in Japan durchgeführt worden. Deutschland ist mit der 1994 begonnenen EPIC-Potsdam-Studie vertreten.
Die Autoren der Metaanalyse beklagen die – aus ihrer Sicht – weit verbreitete Mg-Unterversorgung, geben aber keine Empfehlung für die ideale tägliche Mg-Dosis. |
Quelle
Fang X, et al. Dietary magnesium intake and the risk of cardiovascular disease, type 2 diabetes, and all-cause mortality: a dose–response meta-analysis of prospective cohort studies. BMC Medicine; Epub 8.12.2016
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