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Meldung der Woche: Arzneimissbrauch bei Frauen öfter
Ein Missbrauch von Arzneimitteln liegt vor, wenn das Mittel entweder außerhalb der zugelassenen Indikation, in einer zu hohen Dosierung oder über die Therapiedauer hinaus eingenommen wird. Dem Drogen- und Suchtbericht 2017 zufolge ist bei 4,1 Prozent der Männer und bei 5,5 Prozent der Frauen der Missbrauch klinisch relevant. Das bedeutet, dass mehr Frauen Arzneimittel missbräuchlich eingenommen haben als Männer. Somit ist die Geschlechterverteilung entgegengesetzt zum Missbrauch anderer psychoaktiver Substanzen wie z. B. Alkohol.
Oben in der Liste der missbräuchlich eingenommenen Substanzgruppen stehen neben Schmerzmitteln, Benzodiazepinen und Z-Substanzen auch Hormonpräparate, Appetitzügler, Diuretika oder Stimulanzien zur körperlichen oder psychischen Leistungssteigerung. Das Alter der Konsumenten wirkt sich dabei auf die Wahl der Substanzklasse aus. Zwischen 18 und 64 Jahren werden vorwiegend Schmerzmittel außerhalb ihrer ordnungsgemäßen Bestimmung eingenommen, mit zunehmendem Alter steigt auch der Missbrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln. Die Prävalenz des wöchentlichen Schmerzmittelgebrauchs stieg seit 1995 bei Männern von 9,6 auf 14,6 Prozent, bei Frauen von 14,3 auf 21,2 Prozent. Der wöchentliche Gebrauch von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sank dagegen von 4,6 Prozent auf 1,9 Prozent bei Männern, bei Frauen von 6,4 Prozent auf 3,5 Prozent.
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