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- DAZ 34/2017
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Arzneimittel und Therapie
ADHS-Medikation könnte vor Alkohol und Drogen schützen
Missbrauch war unter Stimulanzien-Therapie seltener
Substanzbezogene Störungen tragen maßgeblich zu einer erhöhten Mortalität bei ADHS-Patienten bei. Teilweise lässt sich das auf gemeinsame genetische Faktoren zurückführen. Einige frühere Studien legten als Hypothese eine Sensibilisierung nahe: Die Einnahme von Stimulanzien sollte das Risiko für substanzbezogene Probleme erhöhen. Andere Studien fanden dafür keine Anhaltspunkte.
... um circa 30% gesenkt
Die Wahrscheinlichkeit für solche Vorfälle war bei männlichen ADHS-Patienten um 24% erniedrigt (odds ratio = 0.76, 95% CI = 0.75 – 0.78) wenn sie ADHS-Medikation erhalten hatten (Stimulanzien oder Atomoxetin). Bei Frauen war der Effekt mit 6% (odds ratio = 0.94, 95% CI = 0.91 – 0.97) deutlich schwächer ausgeprägt. Zusätzlich wurden Monate mit und ohne ADHS-Medikation verglichen: Es zeigte sich unter Arzneimitteltherapie ein um 19% (odds ratio = 0.81, 95% CI = 0.79 – 0.83) erniedrigtes Risiko bei Männern und ein um 11% (odds ratio = 0.89, 95% CI = 0.87 – 0.92) erniedrigtes Risiko bei Frauen. Um eine Verzerrung durch persönliche Faktoren auszuschließen, wurden die Risiken auch bei jedem Patienten einzeln betrachtet: Mit 35% bei Männern und 31% bei Frauen war die Risiko-Abnahme unter Medikation noch deutlich stärker ausgeprägt. Die Werte lagen sogar bei 55% (Männer) bzw. 43% (Frauen), wenn nur das erste substanz-bezogene Ereignis betrachtet wurde. Selbst zwei Jahre nach Absetzen der Medikation zeigte sich noch eine Risikoreduktion um 19% bzw. 14%.
Vor allem Männer profitieren
Die Ergebnisse legen nahe, dass insbesondere männliche ADHS-Patienten von einer medikamentösen Behandlung längerfristig profitieren, indem ihr Risiko für substanzbezogene Ereignisse gesenkt wird. Gründe könnten kurzfristig eine verbesserte Impuls-Kontrolle und langfristig Verhaltensänderungen sowie bessere soziale Integration sein. Da in der Studie hauptsächlich Stimulanzien betrachtet wurden, sind weitere Studien mit anderen Arzneistoffgruppen nötig. |
Quelle
Quinn PD. ADHD medication and substance-related problems. AJP in Advance 2017; 27. März online: doi.org/10.1176/appi.ajp.2017.16060686
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