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Gesundheitspolitik
Mehr Geld für Ärzte
KBV: Kassen verhindern nötige Honorarsteigerung
Nachdem GKV-Spitzenverband und Ärzte sich bei ihren Verhandlungen nicht einigen konnten – die Kassen forderten laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) eine Nullrunde –, musste der Erweiterte Bewertungsausschuss eingeschaltet werden. Dieser ist mit jeweils drei Vertretern der KBV und des GKV-Spitzenverbandes sowie drei unparteiischen Mitgliedern besetzt. Am 19. September hat er entschieden, den Orientierungswert für ärztliche und psychotherapeutische Leistungen bundesweit um 1,18 Prozent anzuheben. Die KBV hatte 2,4 Prozent gefordert. Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes bringt dies rund 410 Millionen Euro mehr. Zudem nehme die an der Krankheitsentwicklung orientierte Gesamtvergütung um 100 Millionen Euro zu. Für extrabudgetäre Leistungen wie Vorsorgeuntersuchungen werde mit einem Plus von 400 Millionen Euro gerechnet. Für die Stärkung des nichtärztlichen Praxispersonals erhielten die niedergelassenen Ärzte laut GKV noch einmal 50 Millionen Euro.
Während Johann-Magnus von Stackelberg, Vize-Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes von einer „maßvollen Entscheidung“ sprach, „die sowohl den Honorarinteressen der niedergelassenen Ärzte als auch denen der Beitragszahler gerecht wird“, war die Kritik der Ärzte unüberhörbar. Die KBV verwies darauf, dass die Entscheidung gegen die Stimmen der KBV gefallen sei. Nach ihren Angaben beläuft sich der Honorarzuwachs in 2018 auf insgesamt nur rund 525 Millionen Euro. KBV-Chef Andreas Gassen erklärte, das Ergebnis sei ein „fatales Signal“ an die Ärzteschaft. Bei überlaufenden Finanzreserven der Kassen und einer Bruttolohnsteigerung von im Schnitt drei Prozent würden die Ärzte und Psychotherapeuten zunehmend abgekoppelt.
In den kommenden Wochen finden nun auf Basis dieser Entscheidung weitere Verhandlungen auf regionaler Ebene statt. Hier wird unter anderem der regionale Preis (Punktwert) festgelegt. Bis Ende Oktober sollen die Verhandlungen abgeschlossen sein. |
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