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Prisma
Krankes Amerika
Jeder Zweite leidet unter psychischen Problemen
Der aktuelle US-amerikanische „National Survey on Drug Use and Health“ (NSDUH) erhob in den Jahren 2010 bis 2012 die Gesundheitsdaten von 116.000 Personen ab 18 Jahren. Zwei Sozialmediziner haben die dortigen Angaben zu psychischen Störungen und Auffälligkeiten ausgewertet. Demnach litten im Jahr vor der Befragung 18,4 Prozent an einer psychischen Erkrankung und 8,6 Prozent an einem Drogen- oder Arzneimittelmissbrauch oder der entsprechenden Abhängigkeit. Knapp 40 Prozent hatten in ihrem bisherigen Leben eine Phase erlebt, in der sie dringend eine psychosoziale Betreuung benötigten.
In der Summe ergaben sich 52,2 Prozent psychisch kranke oder psychisch labile Amerikaner, denn die drei genannten Phänomene überlappen sich: Wer psychisch krank ist, weist im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung ein mehr als dreimal so hohes Risiko auf, drogen- oder arzneimittelabhängig zu werden. Dagegen ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in Armut lebt, nur 1,2-mal so groß. Laut NSDUH sind 14,7 Prozent der US-Amerikaner arm.
Die Autoren fordern, dass bei der medizinischen Versorgung der Bevölkerung verstärkt auf die psychische Gesundheit geachtet werden sollte. |
Quelle
Walker ER, Druss BG. Cumulative burden of comorbid mental disorders, substance use disorders, chronic medical conditions, and poverty on health among adults in the U.S.A. Psychol Health Med; Epub 3.9.2016
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