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- DAZ 11/2015
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Prisma
Machen Emulgatoren dick?
Zusatzstoffe in der Kritik
Amerikanische Forscher untersuchten an Labormäusen die als Zusatzstoffe für Lebens- und Arzneimittel zugelassene Emulgatoren Carmellose (Carboxymethylcellulose, E 466) und Polysorbat 80 (E 433). Beide Stoffe sind für den Menschen unverdaulich, und Carmellose ist gerade aus diesem Grund quasi als Ballaststoff in einigen kalorienreduzierten Fertiggerichten enthalten. Für bestimmte Darmbakterien stellen diese Stoffe jedoch ein zusätzliches Nahrungsangebot dar. Schon bei relativ geringen Dosen von Carmellose und Polysorbat 80 veränderte sich das Mikrobenspektrum im Darm der Labormäuse zugunsten von Arten, die in die schützende Schleimschicht eindringen und Entzündungsprozesse hervorrufen; zugleich wurden nützliche Bakterien wie Bacteroides spp. zurückgedrängt. Die geringgradige Entzündung ging paradoxerweise mit einer verstärkten Resorption einher, sodass die Mäuse an Gewicht zunahmen, adipös wurden und Anzeichen eines metabolischen Syndroms zeigten.
Bei Mäusen ohne Darmflora bewirkten die Emulgatoren weder eine Entzündung noch eine Adipositas. Wenn diesen Mäusen allerdings bakterienhaltige Fäzes von anderen Mäusen transplantiert worden waren, entwickelten sie die gleiche Symptomatik. Damit ist nachgewiesen, dass die Emulgatoren ihre schädliche Wirkung im Zusammenspiel mit Bakterien entfalten, die von Natur aus im Darm vorkommen.
Es ist anzunehmen, dass diese Untersuchung Anlass gibt, die Auswirkungen diverser Lebensmittelzusatzstoffe auf die Gesundheit des Menschen wieder auf den Prüfstand zu stellen. |
Quelle: Chassaing B. Dietary emulsifiers impact the mouse gut microbiota promoting colitis and metabolic syndrome. Nature; Epub 25. 02. 2015
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