Prisma

Honig als Wundheilmittel

Antibiotische Stoffe in vitro wirksam

cae | Milchsäurebakterien im Honigmagen der Biene reichern den Honig mit Inhaltsstoffen an, die sogar antibiotikaresistente Bakterien vernichten können.

Honig ist ein altes Wundheilmittel, dem allerdings die wissenschaftliche Evidenz fehlt. Eine Arbeitsgruppe um Tobias Olofsson an der Universität Lund in Schweden bemüht sich schon seit Jahren, diesem Mangel abzuhelfen, ist dabei aber noch nicht über die Grundlagenforschung hinausgekommen. Zum wiederholten Mal präsentiert Olofsson nun eine Studie über antibiotische Stoffe im Honig wie bestimmte Proteine, Fettsäuren und auch Wasserstoffperoxid. Produziert werden sie von insgesamt 13 Milchsäurebakterienarten (lactic acid bacteria, LAB), die symbiontisch im Honigmagen der Biene leben. Es handelt sich um grampositive Bazillen und Kokken, von denen Lactobacillus am bekanntesten ist.

Olofsson hat sowohl Gemische der antiobiotischen Stoffe als auch Einzelsubstanzen gegen die gefürchteten Krankenhauskeime Pseudomonas aeruginosa, Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus (MRSA) und Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) mit positiven Ergebnissen getestet, wobei er auch synergistische Effekte der Gemische festgestellt hat. Ob diese Forschungen einmal der therapeutischen Praxis zugutekommen, ist derzeit schwer abschätzbar. 

Quelle: Olofsson TC, et al. Lactic acid bacterial symbionts in honeybees – an unknown key to honey‘s antimicrobial and therapeutic activities. Int Wound J; Epub 08.09.2014

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