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- DAZ 49/2013
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Prisma
Entgiftung statt Allergie
Bienengift und IgE
Immunglobuline sind Antikörper, die von verschiedenartigen B-Lymphozyten synthetisiert und sezerniert werden und jeweils spezielle Aufgaben im Immunsystem übernehmen. So spielt das IgE bei der Abwehr mehrzelliger Parasiten eine Rolle. Seitdem wir dank der Segnungen der Zivilisation aber nur noch selten von Eingeweidewürmern befallen werden, ist das IgE nahezu „arbeitslos“ geworden und widmet sich deshalb neuen Betätigungsfeldern: Es alarmiert das Immunsystem auch dann, wenn an sich harmlose Stoffe in unseren Körper eindringen, und löst dadurch allergische Zustände bis hin zum anaphylaktischen Schock aus. Zwar nicht harmlos, aber dennoch kein Fremdstoff, der mithilfe einer Immunreaktion bekämpft werden kann, ist der Cocktail des Bienengiftes – so die bis jetzt gültige Lehrmeinung. Doch diese wird nun infrage gestellt.
Ein Team um Stephen Galli an der Stanford University School of Medicine hat bei wiederholter Gabe Verabreichung von Bienengift an Mäuse beobachtet, dass die Wirkung des Giftes sich von Mal zu Mal abschwächte. Dass das IgE dabei die entscheidende Rolle spielt, erkannten sie, indem sie entsprechende Versuche an gentechnisch veränderten Mäusen durchführten, bei denen der Wirkungsmechanismus von IgE auf verschiedenen Stufen unterbrochen war. Die Forscher vermuten, dass das IgE früher auch beim Menschen eine Art Immunität gegen Bienengift bewirkte und dass diese Funktion im Laufe der Evolution verlorengegangen ist.
Quelle: Marichal T, et al. A Beneficial Role for Immunoglobulin E in Host Defense against Honeybee Venom. Immunity 2013;39(5):963–75.
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